Digitalisierung – Bedrohung oder Chance?

eine sehr persönliche Nachlese von Harald R. Preyer
Stift Göttweig, am 12.10.2018

Donnerstag, 07:40 Von Ober St. Veith fahren wir – ein Kollege und ich – über die Westautobahn Richtung St. Pölten. Es ist wenig Verkehr und wir haben die Sonne im Rücken. Der Wienerwald leuchtet in herbstlicher Pracht. Ein Farbenspiel der Natur in tausend Tönen, mit einer intensiveren Farbpalette als die Werke von Claude Monet, die gerade in der Albertina gezeigt werden. Vorbei an Stift Herzogenburg, der Donau entlang. Wir biegen auf die Schnellstraße 37a Richtung Mautern ab und nach fünf Minuten der erste Blick auf Stift Göttweig. Majestätisch thront die Krone der Wachau unübersehbar auf dem Göttweiger Berg. Wir sehen den Nord-Ost-Turm, der noch aus dem 11. Jahrhundert erhalten ist. Zehn Minuten später endet unsere romantische Fahrt auf dem Parkplatz des Exerzitienhauses. Wir sind nach knapp 50 Minuten gut aus Wien angekommen.

Foto: P. Johannes Paul, O.S.B.

Das große Tor zum Stiftshof ist offen. Der wilde Wein trägt herbstliches rot. Wir gehen durch die Seitentüre über das Mosaik mit dem Fisch – uraltes Erkennungsmerkmal der Christen in der Urkirche.


08:30 Siegfried aus Linz kam schon etwas früher mit dem Zug in Paudorf an. Er hat die Zeit genutzt, die Kirche und den Stiftshof zu bewundern. Er ist das erste Mal da. Regina aus München reiste schon am Vorabend an und hat im Exerzitienhaus übernachtet. Sie kommt seit Jahren immer wieder nach Göttweig. Bei den Göttweiger Dialogen ist sie heute das erste Mal dabei. Herzliche Begrüßung im Refektorium. Es duftet nach Café. Einige unserer Gäste, die langsam eintreffen, nehmen eine Schale Tee. Die Auswahl ist groß. 

09:00 Pater Johannes Paul, unser liebevoller Gastgeber, lässt uns spüren, dass jede und jeder Einzelne von uns ganz herzlich willkommen ist. Er erinnert sich an alle „Stammgäste“, kommt sofort ins Gespräch mit unseren vier neuen Teilnehmern. Man stellt sich einander vor, macht sich bekannt. Und es ist nach kurzer Zeit wie ein Treffen unter guten Freundinnen.

09:30 Wir gehen hinauf in den „Vortragsraum“. Dort stellen wir alle gemeinsam die Sessel um und bilden einen Kreis. Das hat gar nichts Esoterisches, Künstliches. Gar nicht. Es ist einfach eine Form, die das Zuhören mit hoher Aufmerksamkeit und Achtsamkeit unterstützt. Die erste Gesprächsrunde: Jeder stellt sich mit seinem Vornamen vor und sagt, was ihn zum Thema Digitalisierung beschäftigt. Keine langen Selbstdarstellungen. Einfache kurze Antworten. Es wird klar, dass wir alle hier sind, um einen Tag lang Inspiration zu erfahren. Gedanken, Erfahrungen, Befürchtungen, Erwartungen und Lösungen anderer Teilnehmerinnen. 

09:50 Pater Johannes Paul öffnet sein iPad und stellt uns seine wohlüberlegten Gedanken zum Thema „Digitalisierung – Bedrohung oder Chance?“ vor. 

Er macht klar, dass die Bibel zur „Digitalisierung“ im engeren Sinn, im technologischen Sinn keine Antwort hat. Fasst man das Thema allerdings soweit, wie man es fassen muß, um es heute auch wirklich sinnvoll zu diskutieren, dann geht es um nachhaltige Formen von Veränderung. Um neue Haltungen, um Arbeitsteilung. Wir würden heute sagen um „disruptive“ Modelle. Und da kann die Bibel sehr wohl mitreden. Anhand der ausgewählten Bibelstellen inspiriert uns Pater Johannes Paul, das Thema umfassend zu sehen. Er zeigt die Bedrohungen auf. Seine Worte lassen gleichzeitig Lösungen durchblitzen, die zum Weiterdenken anregen.

10:10 Die Diskussion ist eröffnet. Wir tauschen uns aus über die Listening Funktion der Smartphones, über Datenschutz, über die ungeahnten Möglichkeiten des Internet der Dinge, über die menschenlosen Fabriken, die heute überall entstehen. Selbstfahrende Automobile mit einem Nutzungsgrad von 60% statt wie heute rund 15%. Nachhaltiger Umgang mit Ressourcen. Virtuelle Universitäten. Die Bedeutung von Digitalisierung für den weltweiten Arbeitsmarkt. Neue Qualifikationen, die notwendig werden. Die Eigenverantwortlichkeit im Umgang mit den neuen Medien. Digital Detox. Einkommensmodelle. Predictive Analysis – selbstlernende Algorithmen erkennen auf Grund der Vernetzung vieler Datenquellen, was wir wann wahrscheinlich brauchen werden und machen uns konkrete Angebote.

Wir spüren, dass die digitale Zukunft nicht aufhaltbar ist und wir sehen sie als große Chance für die Menschheit – wenn wir damit verantwortungsbewusst umgehen. Jede einzelne für sich und wir als Gesellschaft.

Was auffällt: Niemand unterbricht. Wir hören respektvoll einander zu. Es braucht keine Rednerliste. Einfache Handzeichen genügen. Beeindruckend auch die hohe Achtsamkeit, mit der jeder von uns die Diskussion bereichert. Keiner will sich profilieren, jede Teilnehmerin bemüht sich, zum großen Gemeinsamen ein sinnvolles Mosaiksteinchen beizutragen.

Foto: Dr. Jürgen Hoffmann

11:00 Pause
Ich nutze die Zeit, um meinem Freund Jürgen, der heute das erste Mal dabei ist, kurz die Kaiserstiege zu zeigen. Die Mitarbeiter im Museumstrakt begrüßen uns herzlich. Wir gehen hinauf zum großen Spiegel, der den Blick auf das größte komplett erhaltene Fresko Paul Trogers freigibt, ohne dass man sich den Hals verrenken muss. Daneben ein Modell von Göttweig aus 1083 – vor dem großen Brand von 1718. Und der Blick aus jedem Fenster hinunter ins Donautal, in die Wachau begeistert. Am Rückweg gehen wir über den Gästegang und durch die Sakristei hinunter zum Chor vor dem Hochaltar und durch die Stiftskirche hinaus zum obligaten Gruppen-Foto auf der Treppe.

12:00 Die beruhigenden Glocken der Stiftskirche läuten 12:00 Uhr ein. Wir haben vor dem Chorgestühl der Mönche auf schönen Hockern Platz genommen. Die tiefen Glocken schwingen aus. Wir sind in einer anderen Welt. Die herbstliche Mittagssonne malt durch die wunderschönen chromatischen Glasfenster ihre vielfärbigen Ornamente auf den Marmorboden. Das hellere Geläute stimmt uns jetzt zum Beginn der Mittagshore ein. Wir stehen alle auf, drehen uns zum Hochalter und verneigen uns, währende der Cantor die alte gregorianische Weise anstimmt: „O Gott komm mir zu Hilfe…“. Wir drehen uns den gegenübersitzenden Mönchen und Teilnehmern zu und verneigen uns voreinander. Nach dem ersten Psalm setzen wir uns und singen leise mit den Mönchen Ihre Psalmen. Einige von uns lassen sich auch einfach nur auf die Stimmung ein. Jedenfalls sind wir alle in Resonanz mit dem Moment, mit dem jetzt, mit einer ganz besonderen Schwingung, die das Überirdische, das Göttliche erahnen lässt.

12:30 Die Mönche verlassen schweigend ihre Plätze, verneigen sich jeweils zu zweit, vor dem Hochaltar und gehen durch die beiden kleinen Türen links und rechts in ihr Refektorium. Sie werden schweigend und andächtig dorthin gehen. Sie werden dort ganz bewusst nicht plaudern, sondern eine Tischlesung hören und erst, wenn der Abt mit seiner kleinen Klingel ein Zeichen gibt, werden sie leise und respektvolle miteinander kurze wohlüberlegte Gedanken austauschen. Mönche quatschen nicht sinnlos. Es ist für sie ein Zeichen der Demut, weniger und dafür Sinnvolles zu sprechen. 

 

Wir gehen mit P. Johannes Paul durch die Kirche hinaus in die Mittagssonne, über den Stiftshof und hinunter ins Restaurant, wo wir schon vom aufmerksam Restaurantleiter, Martin Scherhag, begrüßt werden. Ich hatte leider erstmals vergessen, das Prälatenstüberl für uns zu reservieren. Es ist dennoch reserviert. Der aufmerksame Restaurantleiter hat es selbständig reserviert, weil er sich an mein Mail mit der Einladung zu den Göttweiger Dialogen erinnert hat.

Foto: Dr. Jürgen Hoffmann

Zeitgleich mit uns kamen zwei Busse und die Teilnehmer einer Tagung im Restaurant an. Dennoch sind die Mitarbeiter im Service freundlich und gelassen. Es dauert zehn Minuten länger als sonst und die a la carte bestellten Gerichte aus der Stiftsküche sind serviert. Alles frisch und aus Zutaten der Region zubereitet. Zur Jahreszeit passend. Wir sitzen an Sechser- und Vierertischen, damit auch beim Essen Tischgespräche möglich sind. Eine lange Tafel  hätte ja den Nachteil, dass man meist nur mit dem Gegenüber und den Nachbarn sinnvoll kommunizieren kann.

Nach dem Essen wird ein Körberl durchgegeben. Das ist die Einladung, nach Selbsteinschätzung die Kosten der Konsumation und eine Spende an die Mönche für die aufwendige Dachrenovierung hineinzulegen. Der Partner einer führenden Wirtschaftstreuhandkanzlei – unser langjähriger treuer Teilnehmer Anton – zählt den Inhalt des Körbchens, begleicht die gesamte Konsumationsrechnung der Gruppe bar und übergibt P. Johannes Paul rund 360,– als Spende.

14:15 Mag. Bernhard Rameder, der Leiter der graphischen Sammlung von Stift Göttweig und Nachfolger des legendären verstorbenen Pater Gregor empfängt uns in der Burg. Das ist die zweitgrößte graphische Sammlung nach der Albertina.

Er erzählt uns von einem Original-Dokument aus dem Göttweiger Archiv, das – lange vor Martin Luther – eine Übersetzung von Ausschnitten der Bibel ins Deutsche beinhaltet. Der Bibelübersetzer muss ein Bewohner aus der Gegend gewesen sein. Das gesamte Buch wurde – wie tausende andere auch – in den letzten Jahren digital reproduziert und kann so nun weltweit und immer zur Verfügung gestellt werden, ohne dass die wertvollen Originale Göttweig verlassen müssen. Die Bibelforscher aus aller Welt, denen wir im Restaurant begegnet sind, tagen seit gestern hier, um sich zu diesem Fragment austauschen und weiter zu forschen.

Bernhard zeigt uns das moderne und mobile Modell eines Reproduktion-Gerätes, mit dem in einer Stunde ein 300 Seiten Werk behutsam und in hoher Qualität digital erfasst werden kann.  Auch hier hat Digitalisierung einen hohen Nutzen für die Wissenschaft und schafft neue Arbeitsplätze.

15:00 Wir sind zurück im Vortragsraum. Regina und Andreas haben via Skye den Nachmittagsimpuls vorbereitet. Sie lebt als Führungskraft einer Krankenhaus-Apotheke in München, er als Universitätslektor, Berater und Podcaster in Krems (www.schachenhuber.com). Die beiden lassen uns in einer sehr sympathischen Doppel-Conference an ihren Erfahrungen mit Digitalisierung teilhaben. In beiden Berufsbildern wird rasch klar, dass Digitalisierung eine echte Chance für neue Berufe, besseren Austausch, Innovation und letztlich Lebensqualität bedeuten kann. Klar wird noch einmal, dass es die Verantwortung eines jeden Einzelnen ist, wie sie, wie er damit umgeht. Auch hier gilt wieder einmal, was die Regula Benedicti betont und was auch in der Pharmazie so wesentlich ist: Es geht um das rechte Maß in allem! Dosis facit venenum.

15:45 Letzte Gesprächsrunde. „Was hast Du mitgenommen? Was hat Dich beeindruckt? Womit wurdest Du heute reich beschenkt?“ Und neben viel an DANK und Rührung kamen noch ein paar Schlussakkorde dazu, die das Thema sehr gut abrundeten. 

16:15 Der priesterliche Segen von Pater Johannes Paul für uns alle. Herzliche Verabschiedungen. Austausch von Visitenkarten. Große Freude auf die nächsten Göttweiger Dialoge am 2. Mai 2019.

16:30 Eine kleine Runde findet sich noch auf der Terrasse des Stiftsrestaurants auf ein Gläschen Göttweiger Messwein, einen Café ein Nachklingen lassen des Tages zusammen. Die Donau im Tal lenkt den Blick wie ein silberner Streifen von Krems nach Dürnstein, dessen blauen Kirchturm wir am Horizont noch sehen können.

 

17:50 Die Glocken rufen zur Vesper. Sie werden das auch später zur Komplet tun und morgen in der Früh zur Laudes um 06:00 und zur Heiligen Messe um 06:45. Ich habe mich entschlossen, die nächsten beiden Tage hier zu bleiben, um beim Psalmenwochenende dabei zu sein. Vorher werde ich noch diese persönliche Nachlese geschrieben haben. 

u.i.o.g.d.

Muss Führung im digitalen Zeitalter grundsätzlich neu gedacht werden?

Führung soll in Zeiten der rasant fortschreitenden Globalisierung neu gedacht werden. Das meint knapp die Hälfte heimischer Meinungsführer, darunter 54 % Manager. 

Im Bereich der unterschiedlichen Management Kompetenzen liegt der Veränderungsbedarf bei Werten zwischen 6,2 und 6,6 auf einer zehnteiligen Skala, also durchaus relevant aber nicht dringend. Die Anforderung, IT-Collaboration Tools einzuführen wird mit 8,1 als notwendig bewertet. Bei den unter 30-Jährigen steigt dieser Wert auf 9,0.

„Die Digitalisierung erfordert es, eine Unternehmenskultur zu etablieren, die auf Partizipation, Vernetzung und Flexibilität basiert.“ Diese Aussage bestätigen Manager wie Mitarbeiter zu rund 73%, Personalchefs meinen sogar zu 89%, dass dies notwendig ist.

„Klassische, hierarchische Führungsstrukturen werden mit hoher Wahrscheinlichkeit scheitern“ meinen immerhin 50% der Führungskräfte und 54% der Mitarbeiter. Es erstaunt nur auf den ersten Blick, dass Berater und Trainer das differenzierter sehen. 44% meinen, dass klassische, hierarchische Führungsstrukturen scheitern werden. 39% meinen das Gegenteil. Da haben wohl schon viele Experten das Scheitern von Veränderungsprojekten miterlebt.

„Viele Unternehmen übersehen einen Generationswechsel in der Führung. Digital Natives sollten bereits Managementpositionen übernehmen.“ Daran glauben nur 25% der Manager und 40% der Mitarbeiter.

„Durch die Digitalisierung steigen die Anforderungen an Führungskräfte, was professionelles Change-Management anbelangt.“ Breite Zustimmung der Mitarbeiter mit 80%. Auch die Manager sind zu knapp 2/3 dieser Meinung. Personalchefs sagen zu 89% zu dieser Aussage JA.

„Wie hoch schätzen Sie bei Ihnen im Unternehmen den Digitalisierungsgrad ein?“
Aus technischer Sicht (IT-Systeme) sagen 23% aller Antwortenden, dass der Digitalisierungsgrad bei ihnen ganz gering ist. Was die Skills von Schlüssel- und Führungskräften in Bezug auf Digitalisierung betrifft geben 38% einen ganz geringen Wert an. Aus kultureller Perspektive (Mind-Set und Haltung) halten Führungskräfte zu 41% und Mitarbeiter zu 54% den Digitalisierungsgrad für gering. Anders formuliert: Knapp die Hälfte aller Meinungsführer hält das eigene Unternehmen noch nicht reif für Digitalisierung.

„Wie würden Sie Ihren derzeitigen Führungsstil bezeichnen?“
37% kooperativ (ich erarbeite mit dem Team Entscheidungen), 33% delegativ/autonom (ich gebe viel Freiheit, das Team kann viel selbst entscheiden), 22% direktiv (ich lasse Fragen und Ideen zu meinen Entscheidungen zu) und 8% autokratisch (ich gebe klar vor, es gibt keine Diskussion). Das heißt: die Selbsteinschätzung geht klar in Richtung liberale Führungsstile (70:30).

„Ist gute Führung wirklich lernbar?“
Daran glauben 46% der unter 50-Jährigen und nur 28% der über 50-Jährigen.

„Mit meiner aktuellen Work Life Balance bin ich zufrieden.“ 24% der jüngeren sind damit gar nicht zufrieden. Auch 18% der über 50-Jährigen stimmen gar nicht zu.

„Aktuell bin ich beruflich erfolgreich.“ Da finden sich 97% aller Führungskräfte im oberen Teil der Skala.

„Durch welche Maßnahmen haben Sie als Führungskraft am meisten profitiert?“

Weit voran die Selbstreflexion, gefolgt von „Tun“ (Autodidaktik), einem vorbildhaften Chef und Führungstrainings. Weit abgeschlagen Teamsport, Universitäten, Ehrenfunktionen in Vereinen.

Eine repräsentative Studie (Managementecho 04/2018, n=302) von Konrad Breit und Harald Preyer in Zusammenarbeit mit Michael Schmid vom TREND hat im Juni die Einstellung Österreichischer Entscheider und Beeinflusser zu Führung in Zeiten der rasant fortschreitenden Globalisierung untersucht.

„Es gibt einen erschreckend niedrigen Digitalisierungsgrad der österreichischen Unternehmenslandschaft. Die Anforderungen an Führungskräfte, Change Prozesse in Richtung digitales Zeitalter zu gestalten und zu steuern, steigen am signifikantesten“. Dr. Konrad Breit | Change Consulting Network

Hier ist der Link zur interaktiven Auswertung der Studie.

Ideen und Hilfestellungen

Der Trend geht ganz eindeutig in Richtung liberaler, partizipativer Führungsstile. Dadurch steigen Engagement, Innovation und Arbeitsklima messbar. Hierarchische Strukturen können nicht von heute auf morgen geändert werden und sie haben ja in vielen Bereich auch noch immer ihren Sinn.

Kulturveränderung wird begünstigt vom gemeinsamen Erarbeiten von Visionen und Strategien. Buttom-up mitgestaltete Zukunftspläne werden von Teams mitgetragen und Ziele mit Freude und Stolz erreicht. Wirklich gemeinsam „erstrittene“ Unternehmenskultur wird spürbar gelebt und motiviert zu dauerhaften guten Leistungen. Eigenverantwortung und Unternehmensqualität steigen.

Moderne Mitarbeiter-Feedback-Systeme liefern laufend Rückmeldungen über Befindlichkeiten, Stimmungen, Ideen, Einschätzungen und auch über Störungen im Unternehmen. Diese Feedbacks sind substanzielle Grundlagen für wertschätzende Führung.

Customer Experience Systeme (CX) sind in den USA seit rund fünf Jahren das CEO-Thema Nr. 1. In Österreich sind sie gerade erst im Kommen. CX liefert in Echtzeit laufend Daten über die Wahrnehmungen der Kunden an den unterschiedlichen Berührungspunkten zum Unternehmen. Diese Feedbacks werden dringend gebraucht, wenn Führung radikal (an die Wurzeln gehend) kundenorientiert und zukunftsorientiert geschehen soll.

Moderne Feedback-Systeme sind sehr kostengünstig. Viele Hersteller bieten gut verwendbare Freeware Varianten als Basis an, mit denen bereits nach sehr kurzer Zeit gut vom Unternehmen ohne weitere Unterstützung gearbeitet werden kann. Wichtig ist am Beginn die Begleitung durch erfahrene Experten. Sonst scheitert die Implementierung an Vorbehalten wie Anonymität, Belästigung, Überlastung noch bevor sie Wirkung zeigen konnte.

Die Beratergruppe RESONANZ in Wien hat den Leadership Engagement Index LEI entwickelt. Mit nur vier Fragen wird hier das Engagement von Mitarbeitern und die Qualität von Führung permanent beobachtet. Wertvolle Freitext Informationen fließen unmittelbar in Echtzeit an die Führungskräfte, die damit zeitnahe arbeiten können. In regelmäßigen Reflexionsgesprächen werden Maßnahmen für das gesamte Unternehmen abgeleitet. Einzelne Feedbacks können im Team, im Peer to Peer Coaching mit Kollegen und auch mit erfahrenen Organisationsentwicklern und Coaches besprochen werden. Der LEI kann mit unterschiedlichen bestehenden Tools einfach verknüpft werden. Die Fragen stehen kostenlos zur Verfügung und können unternehmensintern und mit anderen Unternehmen verglichen werden.

Mit More than Checks steht auch ein mächtiges Diagnose-Tool für Organisationsentwicklung bereit, das klassische Mitarbeiter- und Kundenbefragungen kostengünstig ersetzen kann. Die Auswertungen aus allen Daten können mittels Drag and Drop vom Unternehmen selbst analysiert und interpretiert werden. Zeitnahe und punktgenau Maßnahmen begünstigen partizipative Führungsstile.

Einfache Collaboration Tools wie z.B. Trello stehen für Teams kostenlos zur Verfügung und machen es leicht, Informationen über den Status interner und externer Projekte im Team zu teilen. Am Beginn ist es wichtig mit dem Team klare Regeln aufzustellen: Wie oft werden die Informationen dort aktualisiert? Ab welchem Reifegrad werden Projekte abgebildet? Wer hat worauf Zugriff? Wie vermeiden wir redundante Daten?

Digital Natives und schon heute Mitarbeiter unter 30 sind nicht mehr bereit, viele Mails zu lesen. Sie wollen Information dort, wo sie sie vermuten. Auch dazu leisten moderne Collaboration Tools die notwendige Unterstützung.

Im Brunnen der Rosmarinstrauch

voller Duft und ganz ohne Rauch
wo vorher erfrischend Wasser Labsal war
nimmt jetzt eine weitere Heilkraft ihre Aufgaben wahr

der Brunnen kann nichts dafür
wenn ihm verwährt wird die sonst übliche Tür

der Brunnen von Menschenhand gebaut
auf die Eingebung des Menschen vertraut

jede Zeit hat ihr Anforderungsprofil
Glaubenssätze gibt es in diesem Bunchytramping gar viel

so können wir getrost darauf bauen
ist in einem Brunnen kein Wasser, wird die Vorsehung Gottes auf etwas anderes schauen

je nachdem wie verspielt oder verkarstet die jeweilige Generation ist
mit der Klugheit der Taube oder was sonst so ist

so sei es gegeben so sei es genommen
auch in der Entrümpelung vom Tempel ist seinerzeit die Soziokratie in die Bibel gekommen

durch den Dornbusch über die Steintafeln die Bibel seinerzeit digitalisiert
sei es die Weisheit und nicht des Wortes Lust
die immer wieder löst der einen oder anderen Sichtweise Frust

in diesem einander Umwerben
wird das geistige Denken nie sterben

sondern immer wieder aufersteh’n
im ungeschriebenen Gesetz von des Heiligen Geistes Wehen…

Gertrude Gürtler
Göttweig am 6. April 2018

als Feedback zu den 16. Göttweiger Dialogen

OASE GÖTTWEIG

Fünf Tage im Kloster schenken Ruhe, Kraft und Orientierung. Der Rythmus des Tages der Mönche und die Achtsamkeit im Umgang miteinander bilden einen wohltuenden Rahmen für Entspannung und Besinnung auf das Wesentliche im eigenen Leben.

Die OASE Göttweig wird hauptsächlich von Teams und Gruppen von Mitarbeitern  attraktiver Unternehmen genutzt.

Gesundheit, Orientierung und Sinn!
Auftanken in der OASE GÖTTWEIG.

Ein multiprofessionelles Team aus erfahrenen Medizinern, Therapeuten und Coaches betreut gemeinsam mit den Mönchen Menschen beim Finden von Gesundheit, Orientierung und Sinn.

Univ.-Prof. Dr. Wolfgang, Medizinischer Leiter der OASE GÖTTWEIG

„Als Arzt und Coach begleite ich Menschen auf dem Weg zu Ihrer Gesundheit sowie beim Umgang mit Erkrankungen und schwierigen Situationen.“

Leistungen und Themen

Alle Leistungen verstehen sich als Angebot und können ganz oder teilweise in Anspruch genommen werden.

  • Persönliches Vorgespräch vor der Anmeldung
  • Viel Zeit für Gespräche mit Coaches und Mönchen
  • Bewusstes Erleben von Ruhe
  • Teilnahme an den Gebetszeiten der Mönche
  • Gesundheitsgespräch
    (Belastungssituation, Ressourcen)
  • Messung der Stressverarbeitung und Regenerationsfähigkeit
  • Reflexion beruflicher Aspekte
    (Führung, eigene Position, Ziele, Zukunft)
  • Work Life Balance
    (Beruf, Familie, Körper, Freunde, Geist, ich selbst)
  • Persönliche Visionsentwicklung
    (Wege zu einem erfüllten Leben)
  • Umgang mit Hindernissen
    (persönlich, wirtschaftlich, gesundheitlich)
  • Körperliche Behandlung zur Förderung der Entspannung
    (Osteopathie, Craniosacraltherapie)
  • Mitarbeit im Garten
  • Geführte Wanderungen
    (Rund um den Göttweiger Berg, Wachau, Dunkelsteiner Wald)
  • Vollpension im Refektorium des Exerzitienhauses
  • Parkplatz
  • W-LAN
  • Besuch der aktuellen Ausstellungen im Stift
  • Besichtigung der öffentlich zugänglichen Sehenswürdigkeiten des Stiftes
    (Weltkulturerbe)

Investition

Die Teilnahme am kompletten Programm der OASE Göttweig kostet EUR 1.900,– inklusive Mehrwertsteuer. Anzahlung 20% nach Erhalt der Buchungsbestätigung.

Rahmenprogramm

Mitte April ist mit ein bisschen Glück gerade die Zeit der Marillenblüte in der Wachau.

Im stiftseigenen Marillengarten ist das besonders beschaulich zu geniessen. Stift Göttweig liegt auf einem Berg am Anfang der Wachau. Unsere Gäste können quasi vor der Haustüre alle Aktivitäten nutzen, die diese Kulturlandschaft so einmalig machen. Teilnahme auf eigene Kosten.

  • Geführte Terroir-Wanderung durch die Weinberge und Weinverkostung
  • Donau-Schifffahrt durch die Wachau
  • Besuch von Melk, Dürnstein, Willendorf, Krems
  • Mehrere Golfplätze in der Nähe

Anmeldung (first come first serve)

Bitte um ein formloses Mail oder Anruf.
harald@preyer.wien
+43 (676) 723 82 67

Megatrends der Menschheit – wie Zukunft gelingt?

Wir sind spätestens seit zehn Jahren mit exponentiellen Veränderungen in unserem gesamten Bio-System Erde konfrontiert. Das hat gravierende Auswirkungen auf unsere Gesellschaft, unsere Wirtschaft, unseren Umgang mit Mitarbeitern, Kunden, Ressourcen und mit uns selbst. Wie kann Zukunft gelingen?

Derzeit leben wir mit mehr als sieben Milliarden Menschen zusammen. 18 Prozent davon haben einen Kühlschrank. 82 Prozent haben keinen und hätten sie einen, dann wüssten Sie nicht, was sie darin lagern sollten.

In 20 Jahren werden wir über neun Milliarden sein.

Die Halbwertzeit des Wissens reduzierte sich in den letzten 20 Jahren in den meisten Berufen auf 2 bis 6 Jahre.

Lernen macht Spaß, wenn es in neuen interaktiven Formaten geschehen kann.

Die Digitalisierung konfrontiert uns mit völlig neuen Herausforderungen, die großartige Chancen bietet und gleichzeitig von vielen Menschen als Bedrohung erlebt wird.

Die Organisation der Zukunft wird radikal kundenorientiert sein, dazu agil und kollaborativ. Haben wir dazu die starke Vision, die entsprechende Haltung, die Tools und das Knowhow, damit umzugehen?

In meiner neuen Keynote „Megatrends der Menschheit – wie uns Zukunft gelingen wird“ – stelle ich inspirierende Ideen, Haltungen und Methoden vor, wie wir die Entwicklung unserer Welt als Chance begreifen und nutzen können.

Heute habe ich diese Keynote zum zweiten Mal vor einem kritschen Experten-Publikum gehalten. Die TeilnehmerInnen waren begeistert und haben ganz konkrete elegante nächste Schritte für ihre Praxis mitgenommen.

Hier ein Audio-Auszug aus der Keynote.

Das Publikum hatte die Möglichkeit unmittelbar interaktiv mitzustimmen. Hier einige Antworten.

 

 

Grüsse aus der Steinzeit

Einer der ältesten Teile unseres Gehirns löst massiven Stress im Arbeitsalltag aus. Der Grund liegt in falschen Zielen und schlechter Führung. Der Physiker und Speaker Robert Egger erklärt die Zusammenhänge und was man ändern kann. 

1) Wir reagieren schneller, als wir denken.

Das limbische Gehirn ist ein uralter Teil unseres Gehirns, der eine enorme Bedeutung hat. Seine Aufgabe ist es zu entscheiden, wie wir spontan auf eine Situation reagieren. Auch wenn wir sehr stolz auf unser logisches Denken und unser Großhirn sind, ist es doch das limbische System, dass im Bruchteil von Sekunden vorgibt, wohin die Reise geht und wie unsere erste Reaktion ausfällt und zwar noch lange bevor wir diese überhaupt erfassen und überdenken können.

2) Wenn es Stress gibt, schalten wir das Hirn aus.

Wie wir auf eine Situation reagieren, hängt davon ab, ob das Gehirn in eine rote oder grüne Phase gerät. In der roten, also wenn das limbische Gehirn Angst hat, schüttet es Stresshormone aus. Dazu zählen Adrenalin, Noradrenalin und Kortisol. Wir können dann schnell und kraftvoll handeln, also gut kämpfen oder fliehen. Der Nachteil: Das Denkhirn ist in diesem Zustand nicht besonders gut durchblutet. Das liegt daran, dass sich aufgrund der Hormone auch die Faszien, die unsere Arterien umschließen, zusammenziehen. In Folge steigt der Blutdruck. Das hat die Evolution so eingerichtet, damit man bei einem Biss eines Säbelzahntigers nicht sofort verblutet. Heute sind Säbelzahntiger und Fleischwunden selten, Stresssituationen dagegen häufig. Ein Problem im Alltag. In diesem Modus angelangt agieren wir aggressiv, unmotiviert, handeln unsozial, unethisch, eigennutzorientiert, und auch die Kommunikation funktioniert nur schlecht.

3) Wer happy ist, denkt schneller.

Das limbische System kann uns allerdings nicht nur in den Kampfmodus versetzen, es macht uns auch kooperativ und happy. Wenn es eine Situation positiv einschätzt, schüttet es Glückshormone aus. Dann ergießt sich ein Cocktail aus Serotonin, Dopamin, Endorphin und Amphetaminen in den Körper. Im Arbeitsalltag ist dieser Zustand der Jackpot. Er macht Menschen ergebnisorientiert, effektiv, erhöht das Selbstmanagement, Motivation und Loyalität und sorgt dafür, dass wir im Team kooperieren und  gut kommunizieren.

4) Das limbische System ist lernfähig.

Intellektuell überlisten oder umgehen kann man die Reaktion des limbischen Gehirns nicht, zum Glück ist es aber fähig, sich an immer wieder eintretende Situationen zu gewöhnen. Andernfalls wären komplexe Tätigkeiten wie Autofahren in der Rushhour niemals ohne akuten Stress möglich. Wenn eine Situation, die als Gefahr wahrgenommen wird, wieder und wieder ohne negative Konsequenzen erlebt wird, reagiert das limbische System also irgendwann nicht mehr mit seinem Aufgebot an Stresshormonen.

5) Limbischer Stress kann aktiv abgebaut werden.

Nun bleiben dennoch ausreichend Situationen übrig, an die man sich niemals gewöhnen kann und die nach Flucht oder Angriff schreien. Vom wütenden Kunden bis zur Steuernachzahlung gibt es ausreichend Anlass für limbischen Stress. Den kann man vor allem durch eines abbauen: Bewegung! Der Hintergrund liegt in der körpereigenen Chemie. Unsere Faszien, die den gesamten Leib durchziehen und stützen sind so konstruiert, dass sie sich unter Einfluss von Stresshormonen um sechs Prozent verkürzen. Wenn man nun zum Beispiel läuft oder Dehn- und Streckübungen macht, überdehnen sie sich wieder und können in die ursprüngliche Form zurückkehren. Der Clou ist, dass sie dabei mit den im System vorhandenen Stresshormonen reagieren, die Zug um Zug abgebaut werden. In Folge lösen sich die Verspannungen im Körper auf, die Durchblutung wird verbessert, und es gelangt wieder mehr Sauerstoff ins Gehirn, was die grüne Phase auslöst.

6) Führung und Umfeld entscheiden über Kampf oder Hingabe.

Welchen Modus das limbische Gehirn im Office besonders häufig aktiviert, ist stark von den Rahmenbedingungen abhängig. Rund 80 Prozent der Menschen reagieren mit dem grünen Happymodus, wenn sie Sicherheit in ihrer Umgebung wahrnehmen. Führungskräfte, die ihren Mitarbeitern das Gefühl vermitteln, in einem sicheren System zu agieren, sorgen also für Glückshormone. Dagegen bringt im Arbeitsalltag alles, was dem Team subjektiv Unsicherheit vermittelt, die rote Phase. Dass kann sprunghaftes Verhalten in den Vorgaben sein, Umstrukturierungen oder ein Chef, der unvorhersehbar einmal lobt und einmal kritisiert. Abgesehen von Sicherheit reagiert das limbische Gehirn auch noch stark auf die Aspekte Freiheit und Macht. Dabei geht es um ein ausgewogenes Maß an Selbstbestimmung bei der Ausführung der Tätigkeiten sowie um den Status, der einem dabei zukommt. Werden Mitarbeiter in ihren Kompetenzen beschnitten und permanent kontrolliert, ist limbischer Stress die Folge.

7) Das Management muss für klare Ergebnisse sorgen.

Damit sich Mitarbeiter sicher fühlen, muss eindeutige Ergebnisklarheit vorherrschen. Das Problem liegt darin, dass in vielen Unternehmen auf eine Geldmenge als zentrales Ergebnis hingearbeitet wird. Geld darf aber nicht das Ziel des Unternehmens sein. Wesentlich besser funktioniert etwa ein Fokus auf Kundenzufriedenheit. Wenn dieser gewährleistet wird, ist Geld das logische Abfallprodukt. Die falsche Fokussierung auf Geld lässt die Ergebnisklarheit, wofür die Mitarbeiter ihre Arbeitskraft einsetzen sollen, in den Hintergrund rücken. Damit fehlen ihnen die größeren Zusammenhänge. Und das führt zu Konfusion. Klare Führung muss für klare Ergebnisse sorgen, damit alle wissen, wofür sie verantwortlich sind. Das schafft Sicherheit und damit grüne Phasen.

8) Unsere Führungsmodelle sind veraltet.

Die meisten der aktuell verwendeten Führungsmodelle entstammen den Erfahrungen der US-Armee aus vergangenen Kriegen. Sie haben sich lange Zeit bewährt und haben erfolgreich gute Ergebnisse geliefert. Mit steigender Komplexität des Führungsalltages verlieren sie aber an Wirksamkeit. Im Sinne des limbischen Systems ist allerdings auch ein kooperativer Führungsstil keine gute Wahl. Unternehmen sind keine basisdemokratischen Gruppen. Sie sind auf einen gemeinsamen Zweck ausgerichtete Organisationen. Wenn dieser Zweck klar kommuniziert wird, weiß jeder, was er dazu beitragen kann. Das gibt Sicherheit und Glückshormone.

9) Weltmarktführer führen besser.

Viele Weltmarktführer fokussieren nicht auf eine maximale Rendite, sondern auf ihr Produkt. Auf eine Lösung, die viele Menschen brauchen. Wenn diese einzigartig ist, können sie einen hohen Preis verlangen und sind automatisch profitabel. Die Ergebnisorientierung hängt also nicht am Umsatz. Die Aufgabe liegt darin zu liefern, was Sinn für ihre Kunden macht. Dafür bezahlen die Kunden gerne, und der verärgerte Höhlenmensch in uns kommt erst gar nicht zum Vorschein.

Autor/in:
Mag. Stephan Strzyzowski

Treue des Vaters

Zeugnis über die Treue des Vater – das Vertrauen des Sohnes:

„Mein Vater wird uns nicht vergessen…“

Am 7. 12. 1988 verwüstete ein verheerendes Erdbeben in Armenien die Stadt Spitak und die umliegenden Dörfer und Städte.

Etwa 30 000 Menschen kamen ums Leben und 400 000 wurden obdachlos.

Aus der Stadt Leninakan wird uns eine ergreifende Begebenheit berichtet.

Sofort, nachdem die verheerenden Erdstöße abgeebbt waren, raste ein Vater mit dem Auto zur Grundschule seines Sohnes, um das Kind zu retten. Dort angekommen, musste er feststellen, dass das gesamte Gebäude dem Erdboden gleichgemacht worden war.

Angesichts der Menge an Schutt und Trümmer erinnerte er sich an ein Versprechen, das er einst seinem Sohn gegeben hat:

„Egal, was passiert, ich bin immer für dich da.“

Getrieben von dem Wunsch, sein Versprechen zu halten, suchte er den Bereich, in dem das Klassenzimmer seines Sohnes gewesen sein musste, und fing an, sie Steine beiseite zu räumen.

Andere Eltern trafen ebenfalls ein und weinten um ihre Kinder. „Es ist zu spät“, sagten sie dem Vater. „Die Kinder sind tot. Wir können nichts mehr für sie tun!“ Selbst ein Polizist riet ihm aufzuhören.

Aber der Vater weigerte sich.

Erst acht Stunden, dann sechzehn, zweiunddreißig und schließlich sechsunddreißig Stunden lang grub er. Seine Hände waren mit Wunden übersät, und seine Kräfte hatten längst nachgelassen, aber er hörte nicht auf. Schließlich, nach achtunddreißig zermürbenden Stunden, zog er einen Brocken beiseite und vernahm die Stimme seines Sohnes.

Armand! Armand!, rief er. Aus der Dunkelheit kam eine leise zitternde Stimme;: „Papa…!?

Andere schwache Stimmen machten sich bemerkbar, als sich die kleinen Überlebenden unter dem Schutt zu rühren begannen. Den wenigen da gebliebenen Eltern und Zuschauern stockte der Atem. Vierzehn der dreiunddreißig Schüler wurden lebend geborgen.

Als Armand schließlich herausgekommen war, versuchte er beim Graben mitzuhelfen, bis alle seine Klassenkammeraden im Freien waren. Jeder konnte es hören, wie er sich auf einmal seinen Freunden zuwandte und sagte: „Habe ich es euch nicht gesagt? Mein Vater wird uns nicht vergessen!“

Solch einen Glauben wie Armand brauchen wir, weil auch wir einen Vater im Himmel haben, der alles für uns tun wird, um uns zu retten für das ewige Leben.

Unser Himmlischer Vater vergisst uns nie!

Quelle „Ja zum Leben“ Nr. 24/2017

Credits to
Maria Christine
Säkularinstitut „Madonna della Strada“
Gallmeyergasse 7-9/22, 1190 Wien
Mail: SI.Madonna.della.Strada@aon.at
http://saecimds.com/

Festrede zur Sponsion an der FH des BFI Wien

„Harald Preyer hat von den vielen Festreden der letzten Jahre heute wohl eine der besten gehalten – wenn nicht gar die Beste!
Wesentliche Inhalte rhetorisch perfekt vorgetragen. Die zehn Minuten sind vergangen als wären es drei gewesen…“

Rektor Prof. (FH) Dr. Andreas Breinbauer

In meiner Festrede bin ich darauf eingegangen, wie Führung in einer VUCA-Welt (und das „A“ steht nicht mehr für Ambiguity, sondern für Attractivity) gelingt und welche Werte wir brauchen, um erfolgreich zu sein. Wie gelingt Erfolg in einer Welt, die alle Chancen bietet?

Herzlichen Dank für die Fotos an Harald Krischanz.

Hier meine kurze Festrede (09:32) auf Wunsch etlicher Gäste zum Nachhören. 

„Mir hat Ihre Rede sehr gut gefallen, vor allem der Vergleich mit Liebe und Gleichgültigkeit und der Hinweis darauf authentisch zu bleiben.“

Herzliche Gratulation und liebe Grüße
Mag. Georg Kapsch, CEO der Kapsch AG und
ehemaliger Präsident der Industriellenvereinigung

„Diese Festrede enthält tatsächlich viel Essentielles nicht nur über Führungsqualität sondern generell über den Umgang mit und zwischen Menschen!
Interessant auch der Aspekt der Liebe und der Gleichgültigkeit! Ich denke auch, dass eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Engagement viel mit ‚Liebe‘ zu tun hat!“

Dr. Martin Gleitsmann, Abteilungsleiter der WKO,
Abteilung für Sozialpolitik und Gesundheit

Über die Liebe als eine wichtige Management-Komponente zu sprechen, erfordert definitiv sehr viel Mut und Weisheit.“

Mag. Olga Wölfl
Senior Consultant, MDI Management Development

Lieber Harald,
an deiner Festrede gefällt mir am besten, dass sie ohne Rückgriffe auf Religionen auskommt und in 10 Minuten einen beachtlichen Teil der in dieser kurzen Zeit vermittelbaren Aspekte der Lebensweisheit aus Philosophiegeschichte und Selbsterfahrung umfasst. Mann kann es nicht besser machen, nur anders, wenn man so will, aber nicht besser.

Mag. DDr. Joachim Weichselbaumer
Internationaler Keynote-Speaker

Danke für die Übermittlung der sehr gelungen Rede. Gerade für junge Führungskräfte ist die Betonung der immer mehr in Verlust geratenen Fähigkeit zur Liebe die Wiederentdeckung eines Ankers, der zugleich ein Erfolgsfaktor ist.

Liebe zum Verhaltensstandard zu erheben, bewirkt eine Haltung, die letztlich Halt zurückgibt. Vor allem die Betonung, dass Führungskräfte auch ihr Unternehmen lieben müssen, sehe ich als unverzichtbare Fähigkeit, wenn es um das Herstellen eines Commitments zwischen den Unternehmenszielen und den Bedürfnissen der Führung sowie der Mitarbeiter geht. Liebe ist positiv besetzt, lässt Fehler zu, erhebt Verzeihen zum Selbstverständnis und öffnet einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft. Ich bin überzeugt, das bereichert Führungskräfte, Mitarbeiter und das Unternehmen.

Dr. Hanno Ledermüllner
Amt der Stadt Dornbirn
Stadtamtsdirektor

Lieber Harald,

herzlichen Dank für diesen wunderbaren Vortrag. Ich habe ihn mehrmals angehört und ich werde Dich daraus bei Gelegenheit mit Überzeugung zitieren!

Es ist so wichtig, immer wieder zu verdeutlichen, dass die Haltung zu den Dingen viel wichtiger ist als alle angeeigneten Fähigkeiten und Qualitäten. Die Haltung ist es, die auf den Charakter und den Kern eines Menschen schließen lässt.

In diesem Sinn wünsche ich Dir ein schönes, erholsames, langes Wochenende und grüße Dich  herzlich aus München, Georg

Georg Schneider
Geschäftsführender Gesellschafter
Schneider Weisse G. Schneider & Sohn GmbH

Wirkungsvolle Interventionen im Teambuilding

Mit wenigen richtigen Interventionen kann Teambuilding sehr rasch zum Erfolg führen. Eine kurze aktuelle Erfolgsgeschichte.

Im Februar kontaktierte mich der Geschäftsführer eines renommierten Wiener Traditionsunternehmens mit zwölf Mitarbeitern:
„Bei uns ist irgendwie Sand im Getriebe. Die Mitarbeiter sind überfordert und demotiviert. Mir macht meine Aufgabe auch keinen Spaß mehr. Was können wir tun?“

Wir trafen uns eine Woche später in seinem gediegenen Büro im 1. Bezirk und vereinbarten zwei halbe Team-Tage jeweils an einem Freitagvormittag von 09:00 bis 13:00 Uhr mit allen Mitarbeitern. Die Mitarbeiter wurden von ihm persönlich eingeladen. Die Kunden erhielten ein kurzes Mail mit dem Hinweis auf die Nicht-Erreichbarkeit an diesen beiden Vormittagen, weil wir daran arbeiten, in Zukunft ein noch besseres Team mit noch mehr Kundenverständnis zu werden.

Der erste Team-Tag fand in einem einfachen Seminarhotel im Westen von Wien statt. Nach einer kurzen Erklärung, wozu  dieser Tag aus Sicht des Chefs dienen soll, tauschten sich die Teilnehmer im Kreis zur Frage aus: „Worauf bin ich derzeit in unserem Betrieb am meisten stolz?“

In der Einleitung zu diesem Circle erläuterte ich kurz die „Theorie U“ von C. Otto Scharmer und lud alle ein, mit ganzem Herzen zuzuhören, was die Kollegen zu sagen haben. „Denken Sie beim Zuhören einfach daran, was Sie zum Statement des Sprechenden wohlwollend beitragen können und wollen…“

Nach einer Viertelstunde schaltete ich den Beamer ein und bat die Teilnehmer, Ihre Smartphones zur Hand zu nehmen oder Ihre Tablets oder Ihre Notebooks einzuschalten und die Seite www.menti.com aufzurufen.
Ich hatte dort eine kurze Abfrage vorbereitet und die Teilnehmer konnten real time jetzt darauf antworten. Anschließend bat ich sie auf  einer 10er-Skala zwei Fragen zu beantworten.

Ich fragte, wie die Menschen das Team derzeit in drei Aspekten erleben:

  1. Ergebnisse unserer Arbeit
  2. Führung durch meinen Chef
  3. Stimmung im Team

Hier sehen Sie die Ergebnisse dieser Abfrage am Tag 1 und einen Monat später am Tag 2.

 

Wir erarbeiteten in drei Vierergruppen konkrete und leicht machbare Maßnahmen, um die Stimmung im Team zu verbessern.

 

Es sollten Maßnahmen sein, die neben dem Tagesgeschäft gut leistbar sind und es sollten eben maximal drei Maßnahmen sein. Nicht mehr. Nach jeweils rund 20 Minuten wechselten drei der vier Teilnehmer den Tisch und bereicherten mit ihren Gedanken die jeweils anderen Gruppen. Es wurde in sehr wertschätzender Art und Weise mit viel guter Energie gearbeitet und alle drei Gruppen erzielten wertvolle Ergebnisse. Schließlich vereinbarten wir im Plenum zwei Maßnahmen für die Mitarbeiter und eine für den Chef.

Um 13:00 gingen wir miteinander in das helle Restaurant des Seminarhotels, plauderten in sehr freundschaftlicher Atmosphäre über unsere Erfolge und Ideen und genossen das leichte und gute Essen und die Stimmung. Gegen 14:00 Uhr verabschiedete ich mich herzlich von jedem einzelnen Teilnehmer und wünschte gutes Gelingen bei der Umsetzung.

Eine Woche später rief mich der Geschäftsführer an: „Ich habe nun mit jedem einzelnen Mitarbeiter gesprochen und verstehe jetzt deutlich besser, welche Prozesse vor allem im Umgang mit schwierigen Kunden meine Mitarbeiter belasten. Wir haben auch schon einiges verbessert aber beim Thema CRM-System kommen wir auf keinen grünen Zweig…“ Ich habe angeregt, das beim 2. Team-Tag zu lösen. Er meinte: „Glauben Sie denn, dass wir das in der großen Runde wirklich lösen werden?“ Ich sagte: „Ja, ganz sicher. Sie haben ausgezeichnete Mitarbeiter und wir brauchen nur den rechten Rahmen, die richtigen Fragen und Methoden und werden zu guten Lösungen kommen.“

Seit zwei Wochen läuft nun das neue CRM-System und wird von allen Mitarbeitern sehr gut angenommen. Wir haben uns darauf geeinigt, wesentlich weniger Informationen pro Kunde zu erfassen als vom Berater empfohlen, das dafür aber tagesaktuell und konsequent.

Beim nächsten Team-Tag im Mai werden wir das Thema „Wie kommen wir zu mehr Empfehlungen durch unsere zufriedenen Stammkunden?“ bearbeiten.

Wir freuen uns alle schon auf diesen 3. Team-Tag.

Was macht Unternehmenskultur? Nachlese zu den 14. Göttweiger Dialogen

Göttweig, am 23. März 2017. 20 Teilnehmer vorwiegend aus Wien und Salzburg kamen wieder am Heiligen Berg zusammen. Das Thema diesmal: „Was macht Unternehmenskultur?“ In gewohnt höchst wertschätzender Haltung tauschten wir uns im herrlichen Cäciliensaal mit den berühmten Bildern des Kremser Schmidt sehr anregend aus.

In seinem Impuls zur Bibelstelle Mk 3, 13-19 arbeitete P. Johannes Paul sehr überzeugend heraus, wie unterschiedlich die ersten Jünger Jesu waren. In der Video-Zusammenfassung hier werden diese Gedanken nochmals ganz klar.

Aus dieser Diversität entstand in 2000+ Jahren die heutige katholische Kirche. Sie ist mit ihren mehr  1,2 Milliarden Anhängern, 413.000 hauptamtlichen und über 20 Millionen ehrenamtlichen Mitarbeitern mit weitem Abstand die älteste und größte Firma der Welt.

In einem hoch achtsamen dichten Circle spürten wir der Frage nach:

Nach dem Mittagessen führte uns der Doyen der Österreichischen Kunstgeschichte Pater Gregor durch die von ihm kuratierten Ausstellungen „Maria Theresia“ und „Luther Bibeln“, die noch bis zum 1. November 2017 besichtigt werden können. Stift Göttweig besitzt durch die Klugheit von Abt Gottfried Bessel (1672 – 1749) eine der größten Sammlungen original erhaltener Luther Bibeln aus dem frühen 16. Jahrhundert.

Am Nachmittag beeindruckte uns Jörg Zeddies mit seinem sehr klaren Impuls zum Thema. Anschließend arbeiteten wir in vier engagierten Kleingruppen an zwei  Fragen und kamen zu wertvollen Ergebnissen.

   

Es war ein dichter, inspirierender und genialer Tag. Aus Teilnehmern wurden wieder einmal Freunde.

Hier sind alle Termine der nächsten Göttweiger Dialoge für Führungskräfte bis 2019 übersichtlich zusammengefasst.