Digitalisierung – Bedrohung oder Chance?

eine sehr persönliche Nachlese von Harald R. Preyer
Stift Göttweig, am 12.10.2018

Donnerstag, 07:40 Von Ober St. Veith fahren wir – ein Kollege und ich – über die Westautobahn Richtung St. Pölten. Es ist wenig Verkehr und wir haben die Sonne im Rücken. Der Wienerwald leuchtet in herbstlicher Pracht. Ein Farbenspiel der Natur in tausend Tönen, mit einer intensiveren Farbpalette als die Werke von Claude Monet, die gerade in der Albertina gezeigt werden. Vorbei an Stift Herzogenburg, der Donau entlang. Wir biegen auf die Schnellstraße 37a Richtung Mautern ab und nach fünf Minuten der erste Blick auf Stift Göttweig. Majestätisch thront die Krone der Wachau unübersehbar auf dem Göttweiger Berg. Wir sehen den Nord-Ost-Turm, der noch aus dem 11. Jahrhundert erhalten ist. Zehn Minuten später endet unsere romantische Fahrt auf dem Parkplatz des Exerzitienhauses. Wir sind nach knapp 50 Minuten gut aus Wien angekommen.

Foto: P. Johannes Paul, O.S.B.

Das große Tor zum Stiftshof ist offen. Der wilde Wein trägt herbstliches rot. Wir gehen durch die Seitentüre über das Mosaik mit dem Fisch – uraltes Erkennungsmerkmal der Christen in der Urkirche.


08:30 Siegfried aus Linz kam schon etwas früher mit dem Zug in Paudorf an. Er hat die Zeit genutzt, die Kirche und den Stiftshof zu bewundern. Er ist das erste Mal da. Regina aus München reiste schon am Vorabend an und hat im Exerzitienhaus übernachtet. Sie kommt seit Jahren immer wieder nach Göttweig. Bei den Göttweiger Dialogen ist sie heute das erste Mal dabei. Herzliche Begrüßung im Refektorium. Es duftet nach Café. Einige unserer Gäste, die langsam eintreffen, nehmen eine Schale Tee. Die Auswahl ist groß. 

09:00 Pater Johannes Paul, unser liebevoller Gastgeber, lässt uns spüren, dass jede und jeder Einzelne von uns ganz herzlich willkommen ist. Er erinnert sich an alle „Stammgäste“, kommt sofort ins Gespräch mit unseren vier neuen Teilnehmern. Man stellt sich einander vor, macht sich bekannt. Und es ist nach kurzer Zeit wie ein Treffen unter guten Freundinnen.

09:30 Wir gehen hinauf in den „Vortragsraum“. Dort stellen wir alle gemeinsam die Sessel um und bilden einen Kreis. Das hat gar nichts Esoterisches, Künstliches. Gar nicht. Es ist einfach eine Form, die das Zuhören mit hoher Aufmerksamkeit und Achtsamkeit unterstützt. Die erste Gesprächsrunde: Jeder stellt sich mit seinem Vornamen vor und sagt, was ihn zum Thema Digitalisierung beschäftigt. Keine langen Selbstdarstellungen. Einfache kurze Antworten. Es wird klar, dass wir alle hier sind, um einen Tag lang Inspiration zu erfahren. Gedanken, Erfahrungen, Befürchtungen, Erwartungen und Lösungen anderer Teilnehmerinnen. 

09:50 Pater Johannes Paul öffnet sein iPad und stellt uns seine wohlüberlegten Gedanken zum Thema „Digitalisierung – Bedrohung oder Chance?“ vor. 

Er macht klar, dass die Bibel zur „Digitalisierung“ im engeren Sinn, im technologischen Sinn keine Antwort hat. Fasst man das Thema allerdings soweit, wie man es fassen muß, um es heute auch wirklich sinnvoll zu diskutieren, dann geht es um nachhaltige Formen von Veränderung. Um neue Haltungen, um Arbeitsteilung. Wir würden heute sagen um „disruptive“ Modelle. Und da kann die Bibel sehr wohl mitreden. Anhand der ausgewählten Bibelstellen inspiriert uns Pater Johannes Paul, das Thema umfassend zu sehen. Er zeigt die Bedrohungen auf. Seine Worte lassen gleichzeitig Lösungen durchblitzen, die zum Weiterdenken anregen.

10:10 Die Diskussion ist eröffnet. Wir tauschen uns aus über die Listening Funktion der Smartphones, über Datenschutz, über die ungeahnten Möglichkeiten des Internet der Dinge, über die menschenlosen Fabriken, die heute überall entstehen. Selbstfahrende Automobile mit einem Nutzungsgrad von 60% statt wie heute rund 15%. Nachhaltiger Umgang mit Ressourcen. Virtuelle Universitäten. Die Bedeutung von Digitalisierung für den weltweiten Arbeitsmarkt. Neue Qualifikationen, die notwendig werden. Die Eigenverantwortlichkeit im Umgang mit den neuen Medien. Digital Detox. Einkommensmodelle. Predictive Analysis – selbstlernende Algorithmen erkennen auf Grund der Vernetzung vieler Datenquellen, was wir wann wahrscheinlich brauchen werden und machen uns konkrete Angebote.

Wir spüren, dass die digitale Zukunft nicht aufhaltbar ist und wir sehen sie als große Chance für die Menschheit – wenn wir damit verantwortungsbewusst umgehen. Jede einzelne für sich und wir als Gesellschaft.

Was auffällt: Niemand unterbricht. Wir hören respektvoll einander zu. Es braucht keine Rednerliste. Einfache Handzeichen genügen. Beeindruckend auch die hohe Achtsamkeit, mit der jeder von uns die Diskussion bereichert. Keiner will sich profilieren, jede Teilnehmerin bemüht sich, zum großen Gemeinsamen ein sinnvolles Mosaiksteinchen beizutragen.

Foto: Dr. Jürgen Hoffmann

11:00 Pause
Ich nutze die Zeit, um meinem Freund Jürgen, der heute das erste Mal dabei ist, kurz die Kaiserstiege zu zeigen. Die Mitarbeiter im Museumstrakt begrüßen uns herzlich. Wir gehen hinauf zum großen Spiegel, der den Blick auf das größte komplett erhaltene Fresko Paul Trogers freigibt, ohne dass man sich den Hals verrenken muss. Daneben ein Modell von Göttweig aus 1083 – vor dem großen Brand von 1718. Und der Blick aus jedem Fenster hinunter ins Donautal, in die Wachau begeistert. Am Rückweg gehen wir über den Gästegang und durch die Sakristei hinunter zum Chor vor dem Hochaltar und durch die Stiftskirche hinaus zum obligaten Gruppen-Foto auf der Treppe.

12:00 Die beruhigenden Glocken der Stiftskirche läuten 12:00 Uhr ein. Wir haben vor dem Chorgestühl der Mönche auf schönen Hockern Platz genommen. Die tiefen Glocken schwingen aus. Wir sind in einer anderen Welt. Die herbstliche Mittagssonne malt durch die wunderschönen chromatischen Glasfenster ihre vielfärbigen Ornamente auf den Marmorboden. Das hellere Geläute stimmt uns jetzt zum Beginn der Mittagshore ein. Wir stehen alle auf, drehen uns zum Hochalter und verneigen uns, währende der Cantor die alte gregorianische Weise anstimmt: „O Gott komm mir zu Hilfe…“. Wir drehen uns den gegenübersitzenden Mönchen und Teilnehmern zu und verneigen uns voreinander. Nach dem ersten Psalm setzen wir uns und singen leise mit den Mönchen Ihre Psalmen. Einige von uns lassen sich auch einfach nur auf die Stimmung ein. Jedenfalls sind wir alle in Resonanz mit dem Moment, mit dem jetzt, mit einer ganz besonderen Schwingung, die das Überirdische, das Göttliche erahnen lässt.

12:30 Die Mönche verlassen schweigend ihre Plätze, verneigen sich jeweils zu zweit, vor dem Hochaltar und gehen durch die beiden kleinen Türen links und rechts in ihr Refektorium. Sie werden schweigend und andächtig dorthin gehen. Sie werden dort ganz bewusst nicht plaudern, sondern eine Tischlesung hören und erst, wenn der Abt mit seiner kleinen Klingel ein Zeichen gibt, werden sie leise und respektvolle miteinander kurze wohlüberlegte Gedanken austauschen. Mönche quatschen nicht sinnlos. Es ist für sie ein Zeichen der Demut, weniger und dafür Sinnvolles zu sprechen. 

 

Wir gehen mit P. Johannes Paul durch die Kirche hinaus in die Mittagssonne, über den Stiftshof und hinunter ins Restaurant, wo wir schon vom aufmerksam Restaurantleiter, Martin Scherhag, begrüßt werden. Ich hatte leider erstmals vergessen, das Prälatenstüberl für uns zu reservieren. Es ist dennoch reserviert. Der aufmerksame Restaurantleiter hat es selbständig reserviert, weil er sich an mein Mail mit der Einladung zu den Göttweiger Dialogen erinnert hat.

Foto: Dr. Jürgen Hoffmann

Zeitgleich mit uns kamen zwei Busse und die Teilnehmer einer Tagung im Restaurant an. Dennoch sind die Mitarbeiter im Service freundlich und gelassen. Es dauert zehn Minuten länger als sonst und die a la carte bestellten Gerichte aus der Stiftsküche sind serviert. Alles frisch und aus Zutaten der Region zubereitet. Zur Jahreszeit passend. Wir sitzen an Sechser- und Vierertischen, damit auch beim Essen Tischgespräche möglich sind. Eine lange Tafel  hätte ja den Nachteil, dass man meist nur mit dem Gegenüber und den Nachbarn sinnvoll kommunizieren kann.

Nach dem Essen wird ein Körberl durchgegeben. Das ist die Einladung, nach Selbsteinschätzung die Kosten der Konsumation und eine Spende an die Mönche für die aufwendige Dachrenovierung hineinzulegen. Der Partner einer führenden Wirtschaftstreuhandkanzlei – unser langjähriger treuer Teilnehmer Anton – zählt den Inhalt des Körbchens, begleicht die gesamte Konsumationsrechnung der Gruppe bar und übergibt P. Johannes Paul rund 360,– als Spende.

14:15 Mag. Bernhard Rameder, der Leiter der graphischen Sammlung von Stift Göttweig und Nachfolger des legendären verstorbenen Pater Gregor empfängt uns in der Burg. Das ist die zweitgrößte graphische Sammlung nach der Albertina.

Er erzählt uns von einem Original-Dokument aus dem Göttweiger Archiv, das – lange vor Martin Luther – eine Übersetzung von Ausschnitten der Bibel ins Deutsche beinhaltet. Der Bibelübersetzer muss ein Bewohner aus der Gegend gewesen sein. Das gesamte Buch wurde – wie tausende andere auch – in den letzten Jahren digital reproduziert und kann so nun weltweit und immer zur Verfügung gestellt werden, ohne dass die wertvollen Originale Göttweig verlassen müssen. Die Bibelforscher aus aller Welt, denen wir im Restaurant begegnet sind, tagen seit gestern hier, um sich zu diesem Fragment austauschen und weiter zu forschen.

Bernhard zeigt uns das moderne und mobile Modell eines Reproduktion-Gerätes, mit dem in einer Stunde ein 300 Seiten Werk behutsam und in hoher Qualität digital erfasst werden kann.  Auch hier hat Digitalisierung einen hohen Nutzen für die Wissenschaft und schafft neue Arbeitsplätze.

15:00 Wir sind zurück im Vortragsraum. Regina und Andreas haben via Skye den Nachmittagsimpuls vorbereitet. Sie lebt als Führungskraft einer Krankenhaus-Apotheke in München, er als Universitätslektor, Berater und Podcaster in Krems (www.schachenhuber.com). Die beiden lassen uns in einer sehr sympathischen Doppel-Conference an ihren Erfahrungen mit Digitalisierung teilhaben. In beiden Berufsbildern wird rasch klar, dass Digitalisierung eine echte Chance für neue Berufe, besseren Austausch, Innovation und letztlich Lebensqualität bedeuten kann. Klar wird noch einmal, dass es die Verantwortung eines jeden Einzelnen ist, wie sie, wie er damit umgeht. Auch hier gilt wieder einmal, was die Regula Benedicti betont und was auch in der Pharmazie so wesentlich ist: Es geht um das rechte Maß in allem! Dosis facit venenum.

15:45 Letzte Gesprächsrunde. „Was hast Du mitgenommen? Was hat Dich beeindruckt? Womit wurdest Du heute reich beschenkt?“ Und neben viel an DANK und Rührung kamen noch ein paar Schlussakkorde dazu, die das Thema sehr gut abrundeten. 

16:15 Der priesterliche Segen von Pater Johannes Paul für uns alle. Herzliche Verabschiedungen. Austausch von Visitenkarten. Große Freude auf die nächsten Göttweiger Dialoge am 2. Mai 2019.

16:30 Eine kleine Runde findet sich noch auf der Terrasse des Stiftsrestaurants auf ein Gläschen Göttweiger Messwein, einen Café ein Nachklingen lassen des Tages zusammen. Die Donau im Tal lenkt den Blick wie ein silberner Streifen von Krems nach Dürnstein, dessen blauen Kirchturm wir am Horizont noch sehen können.

 

17:50 Die Glocken rufen zur Vesper. Sie werden das auch später zur Komplet tun und morgen in der Früh zur Laudes um 06:00 und zur Heiligen Messe um 06:45. Ich habe mich entschlossen, die nächsten beiden Tage hier zu bleiben, um beim Psalmenwochenende dabei zu sein. Vorher werde ich noch diese persönliche Nachlese geschrieben haben. 

u.i.o.g.d.

Im Brunnen der Rosmarinstrauch

voller Duft und ganz ohne Rauch
wo vorher erfrischend Wasser Labsal war
nimmt jetzt eine weitere Heilkraft ihre Aufgaben wahr

der Brunnen kann nichts dafür
wenn ihm verwährt wird die sonst übliche Tür

der Brunnen von Menschenhand gebaut
auf die Eingebung des Menschen vertraut

jede Zeit hat ihr Anforderungsprofil
Glaubenssätze gibt es in diesem Bunchytramping gar viel

so können wir getrost darauf bauen
ist in einem Brunnen kein Wasser, wird die Vorsehung Gottes auf etwas anderes schauen

je nachdem wie verspielt oder verkarstet die jeweilige Generation ist
mit der Klugheit der Taube oder was sonst so ist

so sei es gegeben so sei es genommen
auch in der Entrümpelung vom Tempel ist seinerzeit die Soziokratie in die Bibel gekommen

durch den Dornbusch über die Steintafeln die Bibel seinerzeit digitalisiert
sei es die Weisheit und nicht des Wortes Lust
die immer wieder löst der einen oder anderen Sichtweise Frust

in diesem einander Umwerben
wird das geistige Denken nie sterben

sondern immer wieder aufersteh’n
im ungeschriebenen Gesetz von des Heiligen Geistes Wehen…

Gertrude Gürtler
Göttweig am 6. April 2018

als Feedback zu den 16. Göttweiger Dialogen

Was macht Unternehmenskultur? Nachlese zu den 14. Göttweiger Dialogen

Göttweig, am 23. März 2017. 20 Teilnehmer vorwiegend aus Wien und Salzburg kamen wieder am Heiligen Berg zusammen. Das Thema diesmal: „Was macht Unternehmenskultur?“ In gewohnt höchst wertschätzender Haltung tauschten wir uns im herrlichen Cäciliensaal mit den berühmten Bildern des Kremser Schmidt sehr anregend aus.

In seinem Impuls zur Bibelstelle Mk 3, 13-19 arbeitete P. Johannes Paul sehr überzeugend heraus, wie unterschiedlich die ersten Jünger Jesu waren. In der Video-Zusammenfassung hier werden diese Gedanken nochmals ganz klar.

Aus dieser Diversität entstand in 2000+ Jahren die heutige katholische Kirche. Sie ist mit ihren mehr  1,2 Milliarden Anhängern, 413.000 hauptamtlichen und über 20 Millionen ehrenamtlichen Mitarbeitern mit weitem Abstand die älteste und größte Firma der Welt.

In einem hoch achtsamen dichten Circle spürten wir der Frage nach:

Nach dem Mittagessen führte uns der Doyen der Österreichischen Kunstgeschichte Pater Gregor durch die von ihm kuratierten Ausstellungen „Maria Theresia“ und „Luther Bibeln“, die noch bis zum 1. November 2017 besichtigt werden können. Stift Göttweig besitzt durch die Klugheit von Abt Gottfried Bessel (1672 – 1749) eine der größten Sammlungen original erhaltener Luther Bibeln aus dem frühen 16. Jahrhundert.

Am Nachmittag beeindruckte uns Jörg Zeddies mit seinem sehr klaren Impuls zum Thema. Anschließend arbeiteten wir in vier engagierten Kleingruppen an zwei  Fragen und kamen zu wertvollen Ergebnissen.

   

Es war ein dichter, inspirierender und genialer Tag. Aus Teilnehmern wurden wieder einmal Freunde.

Hier sind alle Termine der nächsten Göttweiger Dialoge für Führungskräfte bis 2019 übersichtlich zusammengefasst.

Lebensregeln von Mutter Teresa

Mutter Teresa

Menschen sind oft unvernünftig, unlogisch und Ich-bezogen – vergib ihnen dennoch.

Wenn Du freundlich bist, kann es sein, dass andere Dir eigennützige Motive und Hintergedanken vorwerfen – sei dennoch freundlich.

Wenn Du erfolgreich bist, gewinnst Du möglicherweise einige falsche Freunde und einige regelrechte Feinde – sei dennoch erfolgreich.

Wenn Du ehrlich und offen bist, kann es sein, dass andere Dich übers Ohr hauen – sei dennoch ehrlich und offen.

Was Du jahrelang aufgebaut hast, kann ein anderer über Nacht zerstören – baue es dennoch auf.

Wenn Du gelassen und glücklich bist, kann es sein, dass andere eifersüchtig sind – sei dennoch glücklich.

Das Gute, das Du heute tust, werden die Leute morgen oft schon vergessen haben – tue dennoch Gutes.

Gib der Welt das Beste, das Du hast, auch wenn es nie genug sein wird – gib der Welt dennoch dein Bestes.

Letztendlich ist alles eine Sache zwischen Dir und Gott; es war ohnehin nie eine Sache zwischen Dir und den Anderen.

Wertschöpfung durch Wertschätzung funktioniert

Wertebaum

Bodo Janssen macht es mit seinen 650 MitarbeiterInnen vor. Ich habe Bodo im Herbst 2015 in Wien persönlich kennen- und schätzen gelernt.

Eine Mitarbeiterbefragung, die katastrophal ausfiel, war der Anlass für ihn, über sich selbst, seine Visionen und seinen Führungsstil nachzudenken. Im Kloster lernte er, wie Wertschätzung gelebt werden kann.

Seit 1976 ist Upstalsboom auch ein friesisches Unternehmen, welches aktuell mit 650 Upstalsboomern ca. 350.000 Gäste pro Jahr in seinen 65 Hotels und Ferienwohnungsanlagen an der Nord- und Ostsee, sowie in Berlin, begrüßt.

Dieser Kurzfilm (10:53) wurde spontan 2015 gedreht. Er zeigt sonnenklar, wie Veränderung gelingt. Bis zum Schluss jede Sekunde wert. Und einen Trailer zum neuen Film, der im Sommer 2016 fertig wird, gibt’s gleich darunter:
„Die stille Revolution.“

Die ganze Geschichte in Zahlen, Daten und Fakten findest Du hier.

In den Göttweiger Dialogen erleben wir Inspiration durch meinen Freund, Pater Johannes Paul, OSB seit 2009 ganz ähnlich. Vor den Toren Wiens.

 

 

Größe – Fluch oder Segen?

mehr als eine außergewöhnliche Benchmark

 

Seit 1990 war ich 25 Jahre lange auf der Suche nach Benchmarks – also nach Prozessen und Organisationen, von denen wir lernen können.

Seit März 2016 bezweifle ich, dass Benchmarks selig machen. Sie nivellieren eher, wenn auch auf hohem Niveau. Stellen Sie sich vor, Stephe Jobs hätte vor 15 Jahren NOKIA als damaliges Role-Modell in der Handyindustrie ausgewählt: Dann hätten wir heute einen aufklappbaren Communicator mit Monochromdisplay, eleganter Kalligraphie in der Textverarbeitung und drei Monaten Akku-Kapazität – aber sicher kein iPhone.

Heute steht ein „Unternehmen“ im Brennpunkt, das in vielen Bereichen führend ist.
Auffallend ist, dass diese Organisation schon sehr früh moderne Formen von Leadership und Kommunikation erfunden hat, die in vielen anderen Unternehmen heute erst mühsam neu eingeführt werden. Es stand und steht seit seiner Gründung für echte Innovation. Nachhaltig, kontinuierlich und effektiv.

Einige Kennzahlen:

  • 214.000.000 Kunden
  • 135 Vorstandsmitglieder
  • Rund 413.000 hauptamtliche Mitarbeiter und rund 20 Millionen ehrenamtliche MitarbeiterInnen
  • Bekanntheitsgrad der Marke ungestützt rund 80%, gestützt 98%
  • Wachstum: regelmäßig rund ein Prozent mehr als die Weltbevölkerung
  • Marktanteil weltweit: rund 17,5 Prozent und damit eindeutig Marktführer

Produkt-Versprechen

„Glück und Seligkeit für alle Zeit“

Schon der Unternehmensgründer versprach zu Lebzeiten den Kunden, dass es ihnen auf dieser Welt und über den Tod hinaus stets gut ergehen wird, wenn sie zwei simple Regeln einhalten:

  1. Den Gründer und seinen Vater wirklich lieben.
  2. Sich selbst und die anderen Menschen lieben, dann wird man sich selbst und den anderen Menschen auch nur Gutes tun.

Das Produktversprechen wurde im Laufe der Jahrhunderte nie verändert, in manchen dunklen Phasen der Unternehmensgeschichte allerdings krass missbraucht. Das führte zu Spaltungen zwischen den Kunden und zu brutalen Kriegen. Seit einigen Jahrzehnten bemühen sich Führungskräfte und Kunden sehr engagiert, die Konflikte von damals auszusöhnen.

Wachstums-Strategie

Das Produktversprechen wurde vom Firmengründer derart erfolgreich vorgelebt, dass sich schon bald erste Mitarbeiter seinem Beispiel anschlossen. Bei der Personalauswahl achtete er dabei weniger auf fachliche Qualifikation als mehr auf emotionale und soziale Kompetenz der ersten Mitarbeiter. Bis auf einen engsten Mitarbeiter, der ihn dann verraten hat, ging das Konzept vollständig auf. Und selbst da ist sich die Geschichte nicht sicher, ob dieser Verrat nicht einfach sein musste, um zu zeigen, was geschieht, wenn Ideale verraten werden.

Schon bald nach dem Tod des Gründers veränderte das Topmanagement die Expansionsstrategie. Bisher wandte man sich vorwiegend an Stammkunden, denen man neue und einfachere Produkte anbot. Die Gebrauchsanweisungen wurden deutlich vereinfacht. Die Einstiegsbarrieren waren dennoch hoch.

In einer Vorstandssitzung wurde einstimmig beschlossen, auch Neukunden zu akzeptieren, die sich nicht an die komplizierten Regeln der Stammkunden halten mussten. Sie sollten nur ein bewusstes Bekenntnis zum Produktversprechen ablegen und dieses auch leben. Als Zeichen ihres Commitments mussten sie die einfache Gebrauchsanweisung lernen und praktizieren und dann einmal in reinem Wasser untertauchen.

Der Home-Market war bald gesättigt und der Unternehmensgründer griff aus dem Jenseits kurz und intensiv in das Tagesgeschäft ein. Er blendete den Chef des größten gegnerischen Konzerns und ließ ihn seine Marktmacht spüren. Anschließend ließ er ihn liebevoll von einem kleinen Mitarbeiter heilen. Daraufhin erkannte der ehemalige Gegner die Vollmacht des Unternehmens und wurde zum engagiertesten Mitarbeiter für die Exportmärkte.

Er trug das Produktversprechen zuerst in die angrenzenden Länder und setzte dort sehr klug bevollmächtigte StellvertreterInnen ein. Mit diesen kommunizierte er regelmäßig über Dokumente und sehr erfolgreiche Vorläufer des heutigen Internet. Dazu später.

Unter vielen Entbehrungen und Mühen trug er das Produktversprechen in die Zentrale des damaligen Konkurrenzbetriebes nach Rom, wo der Kaiser als Gott verehrt wurde!

Dort fand er schnell Stammkunden und MitarbeiterInnen, traf allerdings auf Behördenvertreter, denen die neuen Produkte zu modern und gefährlich waren. Vor allem der einfache Gebrauch, der nur wenige Vorkenntnisse erforderte, wurde als Bedrohung der eigenen Macht erlebt. Mittlerweile war den Behörden bekannt geworden, dass die regelmäßige Teilnahme an Kundenmeetings zu liebevoller Loyalität zwischen den Kunden führte und die Autorität des Establishments untergraben konnte. Es sollte noch einige Jahrhunderte dauern, bis die etablierten Machthaber überzeugt werden konnten. Aus dieser Expansionsphase wird berichtet, dass zahlreiche MitarbeiterInnen vom neuen Produkt allerdings so überzeugt waren, dass sie trotz Androhung von Brutalität und Tod zum Unternehmen standen. Einige sind auch wirklich dafür ermordet worden.

Aus Rom verbreitete sich das junge Unternehmen schnell nach ganz Europa. Seine Kommunikations- und Wissens-Management-Strategie (s.u.) leistete ihm dabei wertvolle Dienste.

Wurde der neue Markt Nordafrika schön früh von einigen innovativen MitarbeiterInnen entdeckt, so wurden die Wachstumsmärkte Asien und Amerika erst deutlich später, dafür aber umso erfolgreicher erschlossen.

Kommunikations-Strategie

Keine andere Gebrauchsanweisung wurde jemals bis heute in so viele Sprachen übersetzt wie die unseres Beispiel-Unternehmens. Noch bevor es den Buchdruck gab, bediente man sich modernster Technologie. Schon der Gründer hatte die Fähigkeit der Telepathie beherrscht und gelehrt.

Man bediente sich dieser Fähigkeit und unterrichtete alle Kunden und MitarbeiterInnen darin. Zu regelmäßigen Tageszeiten versammelten sich alle MitarbeiterInnen weltweit, um telepathisch mit dem Firmengründer zu kommunizieren. Auch KundInnen waren zu diesen Telepathie-Konferenzen eingeladen, nahmen diese allerdings nicht so häufig war.

Bis heute versammeln sich täglich die MitarbeiterInnen zu diesen Telcos, bei denen der Firmengründer real präsent ist. Überall auf der Welt und annähernd gleichzeitig. Die Kunden können täglich daran teilnehmen. Viele tun das zumindest einmal wöchentlich in ihrer Freizeit – am Sonntag. Die meisten nur zweimal im Jahr – zu festgesetzten Jour fixes, wobei der Geburtstag des Gründers ein fixes Datum hat, sein Todestag – und noch viel wichtiger sein zweiter Geburtstag – aber vom Datum des ersten Frühjahrsvollmondes abhängen.

Erwähnenswert als echte Innovation scheint mir auch, dass die MitarbeiterInnen des Konzerns weltweit immer bei Eintritten in neue Märkte als Erstes die Sprache der KundInnen erlernten und lange zuhörten. Dann übersetzten sie die Gebrauchsanweisung in die Landessprache und lebten das Produktversprechen überzeugend vor. Sie waren mit dieser Vorgehensweise von der ersten Stunde an die Vertrauten der neuen KundInnen und von diesen sehr geliebt und verstanden. Kundenorientierung pur. In einigen wenigen Fällen versuchten neue aufstrebende Exportmanager des Konzerns die Produkte mit Gewalt und Marktmacht zu verkaufen. Das war selten erfolgreich und wurde immer von der Konzerngeschichte korrigiert. Teilweise erst sehr spät.

Neueren Datums ist die Social-Media-Strategie des Konzerns. Sie wurde von einem Generaldirektor aus Osteuropa eingeleitet, der es sich zur Aufgabe machte, an den Krisenpunkten der Welt präsent zu sein und für den Frieden zu vermitteln. Seine multimedialen Auftritte sind legendär. Er schrieb damit Weltgeschichte. Im Auftrag des Produktversprechens des Gründers verdankt die Welt ihm das Ende des Kalten Krieges, die Auflösung des kommunistischen Machtblocks und die Wiedervereinigung Deutschlands in Frieden.

Keine anderen Veranstaltungen weltweit waren jemals so gut besucht wie seine Treffen mit jugendlichen Kunden und Interessenten aus der ganzen Welt. Kein Fußballspiel, kein Popspektakel und kein Formel I – Rennen wurden auch nur annähernd so oft in den weltweiten Medien übertragen wie seine Belangsendung mit dem antiquierten passenden Namen „Urbi et orbi“.

Bis vor drei Jahren verkündete der Generaldirektor in dieser Belagsendung seine Botschaft noch in den meisten Kundensprachen. Seit drei Jahren tut das sein Nachfolger nicht mehr. Es sind einfach zu viele Kundensprachen geworden. Stattdessen konzentriert sich der Konzern unter seiner Leitung wieder auf die Schärfung des Produktversprechens (s.o.).

Bleibt noch zu erwähnen, dass der aktuelle Generaldirektor aus dem aufstrebenden Zukunftsmarkt Argentinien kommt, jenem Zukunftsmarkt mit dem höchsten Marktanteil. Welcher andere Konzern bestellt einen CEO nach zukünftigen strategischen Markt-Gegebenheiten? Ich kenne keinen. Folgerichtig hat sich der Neue einen Beraterstab aus weltweiten Persönlichkeiten unterschiedlichster Prägung gewählt. Mit bunten Kompetenzen und Qualifikationen. Gemeinsam mit diesen Experten leitet er heute den Konzern. Wir würden von Partizipation und Cocreation sprechen.

Immobilien-Strategie

Von Beginn an setzte man hier auf Premium-Lagen. Die Filialen unseres Konzerns befinden sich dort, wo die Kunden sind. Die Zentralen sind dort, wo das Zentrum der Gesellschaft ist. Und Exposituren finden wird dort, wo die Welt schön ist und wo die Menschen sein wollen.

Die Investition in die Firmengebäude wurde von Anfang an von KundInnen cofinanziert. Wir sprechen heute von Crowdfunding. Die Lebensdauer der Gebäude liegt im Schnitt bei rund hundert Jahren – dem Dreifachen anderer Konzerngebäude. Das liegt daran, dass nachhaltig und solide gebaut wurde und stets die besten Architekten, Baumeister und Künstler ihrer Zeit mit dem Bau beauftragt wurden.

In Einzelfällen werden Gebäude erhalten und stets professionell renoviert, die fünfhundert Jahre und älter sind.

Erwähnenswert scheint mir noch, dass rund ein Drittel des Energieverbrauchs der Konzernbetriebe weltweit aus erneuerbaren Energien gewonnen wird – meist Solarenergie und Holz. Im Vergleich dazu sind es bei börsennotierenden Konzernen weltweit rund 7,5 Prozent.

Die Ländereien und Immobilien des Unternehmens steigen im Wert weit überproportional zum Marktwert. Das ist auch der Grund, warum man sich von keinem Quadratmeter Grund und Boden trennt. Man tauscht maximal zum Besseren.

Einer der Regionalchefs des Konzerns im Mühlviertel in Oberösterreich, der unter anderem Bier braut, erklärte mit das vor zwei Jahren ganz einfach. „Wir hinterlassen unseren Nachfahren, das was wir geerbt haben in besserem Zustand als wir es übernommen haben.“

Kunden-Loyalitäts-Strategie

Das Unternehmen erkannte sehr schnell, dass Kunden nicht gebunden sein wollen und führte erst gar keine Kunden-Bindungs-Strategie ein. Viele heutige Konzerne denken gerade darüber nach, ihre alte Kunden-Bindungs-Strategie in eine aktuelle Kunden-Loyalitäts-Strategie zu wandeln. Stattdessen setzte man vom Anfang an auf eine Mitglieder-Loyalitäts-Strategie, in deren Zentrum die Mündigkeit jedes einzelnen Menschen steht.
Von der Wiege bis zur Bahre.

Für neu geborene Mitglieder übernehmen meist die Eltern die Beitrittsentscheidung. Die Babys werden dann als Zeichen der Aufnahme in den Mitgliederkreis in ein weißes Kleid gehüllt und das Kopferl mit – heute meist warmem – Wasser übergossen. Das ist eine wunderschöne Erinnerung an das Untertauchen des Gründers unter die Erde in sein Grab und an seine Auferstehung drei Tage später. Das Firmen-Logo wird ihnen liebevoll auf die Stirne gezeichnet und ihre Ohren und der Mund werden zärtlich berührt. Eine Kerze wird für sie von den Eltern entzündet und die Stammkunden heißen sie herzlich willkommen.

Im Volksschulalter lernen sie die Gebrauchsanweisung und die Rituale kennen und lieben. Sie werden mit den ersten Telepathie-Übungen vertraut gemacht und mit sieben bis neun Jahren dürfen sie nach reichlicher Vorbereitung erstmals mit dem Firmengründer real kommunizieren.

Nach der Pubertät können sie dann selbst entscheiden, ob Sie weiterhin Mitglied bleiben wollen oder nicht. Nach intensiver Vorbereitung in Kursen mit Gleichaltrigen und einem erfahrenen Mitglied des Unternehmens – meist ein Filialdirektor oder sein Stellvertreter – entscheiden sich dann die meisten der jungen Mitglieder für die Vollaufnahme in den Stammkundenkreis. Um diese Entscheidung auch seitens der Firma zu besiegeln, reist ein Landesdirektor oder ein von ihm speziell bevollmächtigter enger Vertrauter an und legt den jungen Menschen in einer sehr feierlichen Zeremonie die Hände auf. Damit sind sie dann Vollmitglieder. Bis vor wenigen Jahren hat man in der Firmenöffentlichkeit diese Salbung noch als eine Ohrfeige bezeichnet.

Wenn zwei junge Vollmitglieder sich gefunden haben und fortan ihr Leben gemeinsam leben wollen, dann erhalten sie vom Unternehmen ein ganz besonderes Geschenk: Sie dürfen eine Filiale für einige Stunden kostenfrei für diesen großen Moment ihres Lebens nutzen, alle Verwandten und Freunde dazu einladen und ein Filialdirektor wickelt seinen Schal um ihre beiden Hände und spricht den großen Satz: „Was unser Gründer verbunden hat, das darf der Mensch niemals mehr trennen.“
Alle einschlägigen Untersuchungen kommen übrigens übereinstimmend zum gleichen Schluss: Ehen von Vollmitgliedern unseres Konzerns halten deutlich länger als Ehen von Mitgliedern anderer Konzerne. Das liegt vielleicht auch daran, dass dieses Geschenk in unserer Firma in jedem Leben nur ein einziges Mal gewährt wird. Weil das Unternehmen die Ehe eben für unauflöslich hält, weil sie ja der Konzerngründer verbunden hat – und der irrt nie.

Wenn die Vollmitglieder älter und gebrechlich werden, dann hat die Firma für sie ein besonderes Stärkungspräparat entwickelt. Sie können entweder in eine Filiale kommen und sich dieses dort abholen oder wenn sie ganz schwach sind, kommt der Filialdirektor persönlich zu ihnen und zeichnet ihnen mit einem der speziellen Öle das Firmenlogo auf die Stirn. Es wird berichtet, dass solcherart vorbereitete und begleitete Mitglieder selig einschlafen und im Paradies neugeboren wieder aufwachen. Dort war allerdings noch nie eines der noch auf dieser Erde lebenden Mitglieder. Deshalb bleibt das wohl eine Sage – allerdings eine sehr schöne.

Was unsere Firma auch seit Jahrhunderten attraktiv macht – heute weniger in früheren Jahrhunderten mehr – ist die besondere Psychotherapie mit bevollmächtigen Ärzten. Völlig kostenlos. Die Ärzte des Unternehmens – meist sind es Filialdirektoren aber auch Mitglieder ohne Management-Erfahrung – hören den Kunden gut zu. Die Kunden ihrerseits bereiten sich gerne mit einer Checkliste auf dieses Gespräch vor. Am Ende steht immer das Entschuldigen der Fehler der Mitarbeiter. Der Konzern liebt seine MitarbeiterInnen so sehr, dass er selbst bei größten Verfehlungen gegen die Unternehmensverfassung strafrechtliche Konsequenzen nachlässt und Verständnis zeigt für die Fehler seiner MitarbeiterInnen. Nur eine Wiederholung der selben Fehler wird nicht sehr geschätzt, weil der Firmenarzt ja im Mitarbeitergespräch sehr klar sagt.
„Ich verzeihe Dir diesen Fehler. Nur mache ihn bitte nicht wieder…“
Heutige Konzerne haben daraus gelernt und spezielle Fehler-Management-Systeme eingeführt. Spät aber doch.

Zwei Kunden-Loyalitäts-Programme haben wir noch nicht gestreift. Sie sind auch nur wenigen sehr sehr treuen Mitgliedern vorbehalten.

Wenn ein neuer Filialdirektor ernannt wird, dann muss er sich ein paar Jahre lang in allen Funktionen des Konzerns bewähren und eine gediegene Ausbildung absolvieren. Dann wird er gemeinsam mit einigen Kollegen in einem großen Fest ernannt.

Wenn ein Landesdirektor bestellt wird, dann denken viele Menschen im Konzern lange darüber nach, wer denn der Beste sein könnte. Wer lebt die Ideen des Gründers authentisch vor? Wer ist glaubwürdig? Wer hat die natürliche Autorität? Der honorigste Diplomat des Landes – an der Nummerntafel des Autos weltweit erkennbar an CD 1 – macht da seine Vorschläge. Kollegen werden gehört und alle Vollmitglieder reden mit. Am Ende verkündet der Generaldirektor seine Entscheidung. Und weil sie partizipativ getroffen wurde, ist sie meist eine sehr gute. Es folgt eine sehr feierliche Zeremonie, zu der alle Mitglieder der Firma eingeladen sind. Und auch die Nicht-Mitglieder.

CSR-Strategie – Nachhaltigkeit

Der Begriff CSR – Corporate Social Responsibility – wurde vom Firmengründer selbst erfunden, noch lange bevor es diese drei Buchstaben gab.

Schon sein Vater sorgte in Ägypten dafür, dass die Menschen Respekt vor dem Leben und vor der Freiheit haben. Davon war er wohl beeinflusst.

Alles was er auf dieser Welt tat, war von Nachhaltigkeit geprägt. Und von der direkten Verantwortung für den Nächsten.

Heute kümmert sich unser Konzern um rund ein Drittel aller Bedürftigen auf der Welt. Die ihm angehörenden Hospitäler und Altenheime sind in allen fünf Kontinenten die attraktivsten und produktivsten.

Prosperitäts-Prognose

  • Gründungsjahr: um 31 n.Chr.
    Heutiger Generaldirektor: der 269.

Da die römisch-katholische Kirche ein Völkerrechts-Subjekt ist und kein Konzern, wird sie auch von den Rating-Agenturen nicht bewertet. Wäre sie ein Konzern, dann würde sie aus meiner bescheidenen laienhaften Sicht ein AAA Rating erhalten.

Jede Investition rechnet sich – vor allem die von Herzen!

 

Wien, in der Osterzeit 2016

Author: Harald R. Preyer, www.preyer.wien

Theologische Beratung: P. Johannes Paul Abrahamowicz, OSB, www.sadg.org

Harald R. Preyer ist Experte für partizipative Veränderungsprozesse in Organisationen und Mitglied der weltweiten Art of Hosting Community. Er arbeitet seit 1990 als Host, Coach und Speaker.

Beide veranstalten gemeinsam seit sechs Jahren die Göttweiger Dialoge für Führungskräfte zweimal im Jahr. Ein eintägiger vertrauensvoller Austauschraum zwischen Führungskräften und Benediktinermönchen zu aktuellen Themen aus Wirtschaft und Gesellschaft – jeweils mit einem passenden Impuls aus der Bibel und einem weltlichen Impuls eines Teilnehmers.

12. Göttweiger Dialoge – Nachlese

Größe – Fluch oder Segen?

Wird „Festung Europa“ zum Modell für meinen Betrieb?
Bibelstelle: Lk 12,16-21

Besichtigung Dach & Marille im Fertigzustand

Video von Pater Johannes Paul
Interpretation der Bibelstelle und Impuls

Artikel von Harald Preyer
„Größe – Fluch oder Segen? Mehr als eine besondere Benchmark“

Die nächsten Termine 
13. Göttweiger Dialoge Do 20.10.2016 09:00
Thema: Welche Haltung braucht Führung?
Bibelstelle: Ex 14,10-14
Besichtigung Musikarchiv
Nachmittagsimpuls: Gerhard Kantusch und Thomas Albrecht

14. Göttweiger Dialoge Do 23.03.2017 09:00
15. Göttweiger Dialoge Do 19.10.2017 09:00
16. Göttweiger Dialoge Do 19.04.2018 09:00
17. Göttweiger Dialoge Do 18.10.2018 09:00