Compliance versus Integrity

Die Grundlagen gesunder Menschenbilder kennen wir alle schon lange.
Wie wird es uns gelingen, an die Integrität von Menschen zu glauben?
Wie werden wir unser eigenes Denken und Handeln auf Vertrauen ausrichten?

Mehr darüber in meiner neuen Keynote: „Leben, loben, lieben – denken und danken!“

2016-02-01 (1)

 

Kabarett Simpl – Die Bibel

„Wenn wir über das nicht mehr lachen können, was uns jemals heilig war,  dann war es uns nie heilig.“

Wer ins Kabarett Simpel geht, der ist darauf gefasst, dass mit Ironie – teils auch mit Sarkasmus – Glaubenssätze und Weltbilder in Frage gestellt, bestätigt, verhöhnt und verulkt werden. Wenn es dabei um so Unbedeutendes wie die Österreichische Innenpolitik geht, dann ist das charmant und witzig.

Wenn es um die Bibel geht, frage ich mich kritisch gespannt, ob die drei Landsleute in Unterhosen diesem großen Stoff gerecht werden können.

Um es vorweg zu nehmen: Schauspielerisch und vom professionellen Anspruch her, das meist gelesene Buch der Welt drastisch verkürzt und pointiert in knappen zwei Stunden auf die Kabarett-Bühne zu bringen, das gelingt ihnen meisterlich.

Thomas Gassner, Bernhard Wolf und Markus Oberrauch gastieren ab Januar 2016 für neun Abende im Kabarett Simpl in Wien. Und ich wünsche den Dreien viele viele kritische Zuseher.

Inhaltlich habe ich den Abend differenziert erlebt. Eine stehende Schlange in der Genesis kommt nicht gut und sie ist so wenig verführerisch wie ein abgestandenes Glas Bier nach drei Tagen. Adam und Eva so etwas wie Zufälligkeit zu unterstellen, wird dem großen Thema „Begierde“ halt so gar nicht gerecht.

Fast schon ohnmächtig auch ein wild um sich klatschender Dornbusch in der Szene von der Begegnung zwischen Gott und Moses im brennenden Dornbusch. Undifferenziert auch hier das Zitat, das Gott selbst sagen soll. Er sagt: „Ich bin der ich bin da…“ Und damit betont er den Präsens Gottes, seine Gegenwart in unserem Leben hier, heute und jetzt. Das kommt auf der Bühne ganz patschert und falsch rüber.

Am Ende des ersten Aktes die Frage ins Publikum: „Was fehlt Euch noch?“
Ich saß zu weit hinten, um rauszurufen: „Daniel in der Löwengrube. Samuel. Jesaja, das Hohelied – die  Botschaft!“

Neues Testament – zweiter Akt!
Ein Kompliment den Schauspielern, dass keiner von den Dreien Jesus verkörpert hat. Genial auch, das Neue Testament satirisch darzustellen ohne dass Jesus selbst jemals die Bühne betritt. Das zeugt von Bescheidenheit und Demut.

Genial auch die Zeitraffer-Bilder der Passion. Wirklich genial. Die Auferstehung – das zentrale Element des Christentums fehlt völlig. Und damit fehlt die zentrale Botschaft. Wahrscheinlich weil das auch genau jenes Element der Bibel ist, das über jedes Kabarett erhaben ist. Da gibt es nichts zu lachen. Da regiert wohl die kindliche Dankbarkeit.

Ende des Kabaretts mit dem Bekenntnis des ungläubigen Thomas. Dafür habe ich auch gerne einen Zwischenapplaus gegeben. Dem Endapplaus wollte ich nicht zustimmen. Vielleicht auch, weil meine reflektierte Schweizer Kollegin schon den ganzen Abend schweigsam die Darbietung beobachtet hat und dann sehr bescheiden einfach nur meinte: „Witzig und sehr flach, das Ganze…“

Während der Premierenfeier entstand dann noch eine sehr kontroversielle Diskussion zwischen Freunden mit unterschiedlichen Hintergründen: Atheisten, Agnostiker, Gläubigen, reflektiert Toleranten. Gemeinsamer Tenor aller Beteiligten: Anschauen, manchmal klatschen, manchmal BuuuuuH rufen.

Auf einer Sechser Skala:
5,5 für die schauspielerische Leistung
3,5 für die inhaltliche Beschäftigung mit dem Buch der Bücher
6,0 für die Regie
4,0 für das puristische Bühnenbild
5,0 Gesamt

 

 

 

Wie kommt das Licht ins Bild?

Gute Bilder, ansprechende Photos, die etwas bei uns als Betrachter auslösen, sind meist in ein besonderes Licht getaucht. Dieses Licht ist einfach da. Es fällt uns meist gar nicht gesondert auf. Es macht das Bild zu einer besonderen Quelle von Inspiration. Wir wollen es aufmerksam betrachten, ja manchmal hinein versinken.

Michelangelo Merisi da Caravaggio: Der ungläubige Thomas, 1601–02, Öl auf Leinwand; Neues Palais, Potsdam
Michelangelo Merisi da Caravaggio: Der ungläubige Thomas, 1601–02, Öl auf Leinwand; Neues Palais, Potsdam

Attraktive Organisationen strahlen eine Anziehungskraft aus, die wir auch nicht unmittelbar zuordnen können. Sie ist nur einfach da und fasziniert uns. Dort wollen wir Kunde sein. Dort wollen wir gerne mitarbeiten. Diese Unternehmen empfehlen wir gerne weiter.

Im alten Paradigma von Organisationen hat es genügt, die Attraktivität in einfachen messbaren Kenngrößen zu beschreiben und zu steigern. Dazu zählen Qualität, Umsatz, Ertrag, Gewinn, Marktanteil, vielleicht noch Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit. Das war für uns Führungskräfte messbar, kontrollierbar, steuerbar.
Im neuen Paradigma unserer Zeit spüren wir, dass die Komplexität von Organisationen rapide ansteigt. Zusammenhänge sind nicht mehr nur kausal- wenn sie es denn jemals waren. Mehr Engagement und mehr Leistung führen nicht zwangsläufig zu besseren Ergebnissen. Es ist vielmehr eine besondere Haltung aller Beteiligten, die über Erfolg und Zukunftsfähigkeit des Ganzen entscheidet. Diese Haltung ist das besondere Licht im Bild. Sie ist nicht durch Vorschriften gestaltbar, nicht durch Ziele erreichbar und nicht durch Motivation steigerbar.

Es braucht Mut, die Sehnsucht nach Kontrolle zu reduzieren und in der Balance zwischen Ordnung und Chaos Emergenz zuzulassen. So entsteht Energie, die zum Wohle des Ganzen entstehen will aus sich selbst und aus der Gruppe, dem Team heraus – wie groß oder klein es auch immer sein möge. Emergenz ist das scheinbar nicht steuerbare nicht vorhersagbare und nicht kontrollierbare Entstehen von Neuem. Es ist die Fähigkeit einer Organisation sich selbst neu zu erschaffen. Das macht der klassischen Hierarchie oft Angst, weil sie glaubt, überflüssig zu werden.
Art of Hosting ist ein Modell, um Komplexität zu nutzen und voller Respekt und Wertschätzung Zukunft zu gestalten. Es geht um das Bewahren des Guten und Erfolgreichen bei gleichzeitigem Fördern des Neuen und Unbekannten. Die theoretischen Grundlagen und die praktischen Anwendungsmöglichkeiten hat C. Otto Scharmer schon 2008 in seinem vielbeachteten Artikel „Führen vor der leeren Leinwand“ beschrieben.
Ein Zitat daraus: „Das Fundament unseres sozialen, ökonomischen, ökologischen und spirituellen Wohlergehens ist gefährdet. Die Komplexität dieser Probleme bedarf einer kollektiven Führungsfähigkeit, die uns die Instrumente an die Hand gibt, bewusster, zielgerichteter und effektiver auf Herausforderungen zu antworten und gemeinsam handlungsfähig zu werden. Handlung und Führung brauchen eine neue Qualität, die sich an einer zukünftigen Möglichkeit orientiert und aus Mustern der Vergangenheit ausbricht.“

Kurz: Wir müssen lernen, aus der Zukunft zu lernen“.

Folgende Fragen aus meinem Impuls laden zum Weiterdenken an:
 Was müssen wir heute erkennen, zulassen und fördern, um morgen erfolgreich zu bleiben?
 Welche Qualitäten und Haltungen eines Unternehmens brauchen junge Menschen heute, um sich zum eigenen und zum Wohle des Arbeitgebers entfalten zu können?
 Was bedeutet das für Führung und Wertebewusstsein in den kommenden Jahren?
 Wie nutzen wir diese aktuellen Erkenntnisse in Projekten, die etwas bewirken?

Acht Atemzüge der Prozessarchitektur

Ein Planungs-Prozess in Gruppen ist vergleichbar einer Folge von Atemzügen, die wieder Teil eines größeren Atemzuges sind. Das Einatmen entspricht dabei der Phase des Öffnens, das Ausatmen der Phase des Schließens und Focusierens.

acht Atemzüge

  1. AUFRUF „Call“
  2. KLÄREN (PURPOSE, Sinn&Zweck)
  3. EINLADEN (Design)
  4. TREFFEN
  5. ERNTEN – SINN UND BEDEUTUNG GEBEN
  6. HANDELN
  7. REFLEKTIEREN und LERNEN
  8. DAS GANZE ZUSAMMENHALTEN

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Die vier Dimensionen der Art of Hosting Praxis

(The Four Fold Practice)
Es gibt vier grundlegende Haltungen bzw. Praktiken bei Art of Hosting. Sie sind auch wegweisend für einen partizipativen Führungsstil.

1. Präsent sein
2. Gespräche üben und Praxis bekommen
3. Zu Gesprächen einladen
4. In einer Gemeinschaft von Lernenden gemeinsam kreativ sein

vier DimensionenDie vier Dimensionen beschreiben den Weg einer Lebenspraxis.
Wirklich bereit zu sein, geschickt Gespräche anzustoßen und ein guter Gastgeber oder eine gute Gastgeberin für respektvolle Dialoge zu sein und dabei vertrauensvoll mitzuwirken, sind alles Praktiken und Fähigkeiten, die leicht verstanden sind, jedoch braucht es stetige Praxis und Übungsräume, um diese Fähigkeiten zu verinnerlichen und zu verfeinern.

Papst Franziskus setzt auf Art of Hosting

Es war das erste Mal, dass ein Papst nicht nur seine engsten Mitarbeiter aus der Kurie, sondern alle seine Angestellten und ihre Familien zu einem weihnachtlichen Treffen eingeladen hatte. Franziskus dankte den „Unbekannten und Unsichtbaren“, die im Vatikan arbeiten. Dabei nannte er „die Gärtner, die Putzleute, die Portiere, die Abteilungsleiter, die Liftführer, die Sachbearbeiter und viele, viele andere“. Papst Franziskus setzt auf Art of Hosting weiterlesen

Wie ticken die Generationen Y und Z?

Wer sind die Typen der Generation Y und Z?

Wir haben die Antwort gefunden: Der Jugendforscher Bernhard Heinzlmaier und Marktforscher Bertram Barth haben die Jugendmilieu-Studie der tfactory und Integral, n= 1.500 zwischen 14- bis 29-Jährigen veröffentlicht.

Mein Kooperationspartner Hermann Pavelka-Denk hat die Ergebnisse gut aufbereitet und heute veröffentlicht.

Schauen wir uns die Realität an. Das Bild der Generation Y und Z ist heterogen. Es gibt keinen Standardtypen mehr – sie sind verschiedener denn je und es braucht immer individuellere Wege, um an sie heran zu kommen:

  1. Postmaterielle: Diese rund zehn Prozent sind die kritische, vielseitige Intelligenz auf der Suche nach verantwortungsbewusster Selbstverwirklichung. Nachhaltigkeit, soziale Verantwortung, gesellschaftliche Wirksamkeit punkten.
  2. Performer: Diese rund 15 Prozent sind optimistische, globalisierungsbejahende Macher mit Wunsch nach oben. Die klassische Karriere-Oberschicht mit dem Motto: Der Job ist mein Leben.
  3. Hedonisten: Rund ein Fünftel ist spaß- und konsumorientiert, verweigert den Mainstream und ist auf der Suche nach einer Lebensnische. Beruflich haben die Hedonisten kaum Ambitionen, sie arbeiten für Geld und sind geprägt von einer Freizeitidentität. Statussymbole sind ihnen fast zwanghaft wichtig. Überwiegend klassische „Unterschicht“.
  4. Konservativ-Bürgerliche: Bewusst konservativer Lebensstil, heimatorientiert und familienbewusst. Klassische Pflichterfüller, die gut mit klassischen Stelleninseraten zu ködern sind. Derzeit etwa 17 Prozent der Jungen. Tendenz: abnehmend.
  5. Adaptiv-Pragmatische: Diese 18 Prozent stellen den modernen Mainstream, sind fleißig, flexibel, materialistisch, defensiv und familienbewusst. Planbarkeit punktet. Facebook-Klientel. Das wachsende Zukunftsmilieu.
  6. Digitale Individualisten: Sie sind die erfolgsorientierte Lifestyle-Elite auf der Suche nach unkonventionellen Erfahrungen. Gut ausgebildet, gehen offensiv mit Möglichkeiten um, sind mobil, wollen die Welt kennenlernen, sind schwer zu führen und schwer zu halten. Sie sind spontan, wenn nicht unberechenbar. Planbarkeit ist keine Größe, daran glauben sie nicht (mehr). Facebook-Klientel. Job und Leben sind schon verschmolzen. Das wachsende Zukunftsmilieu.

Zur Info: Diese digitalen Individualisten sehen die beiden Forscher als das führende Segment der künftigen jungen Generation. Sie haben gelernt, das nichts sicher ist, sie sind die Reaktion auf gesellschaftliche Entwicklungen.

Für nachhaltig wirksame und wertschätzende Führung bedeutet dies das emphatische und persönliche Eingehen auf die Anliegen und Bedürfnisse der einzelnen Typen der Generationen Y und Z. Cocreation und Partizipation sind dabei gefordert. Strategische Mitarbeiterbefragungen und einbindende Großgruppen-Moderations-Formate unterstützen diese neue Form von Führung wirkungsvoll.

Quelle:Karrierenstandard vom 6. April 2014, www.tfactory.com; Blog von Hermann Pavelka-Denk vom 30.10.2014

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Involvement Commitment und Impact

Involvement wird gebildet von Persönlichkeit, Einstellungen, Lebenssituation, Kenntnissen und Erfahrungen. Das persönliche Involevement ist umso höher, je mehr eine Lebenssituation, eine Situation oder eine Story Menschen berührt.
Art of Hosting berührt auf Grund der entstehenden Vertrauensräume die Herzen der involvierten Menschen.

Commitment bezeichnet das Maß der Identifikation mit der Organisation, für die jemand tätig ist. Verständnis für und Übereinstimmung mit dem Sinn des größeren Ganzen, seinen spürbar gelebten Werten und den gemeinsam erarbeiteten Strategien steigert dieses Commitment.
Art of Hosting vergemeinschaftlicht das Sinnverständnis durch wertschätzendes aufmerksames Einbeziehung des Einzelnen in den Gestaltungsprozess der Gemeinschaft.

Impact ist ein Maß für den Unterschied, den eine Intervention setzt. Je persönlicher, unmittelbarer und emotionaler die Intervention ist, desto höher ist der Impact.
Art of Hosting berührt durch die wertschätzende Einbindung des einzelnen Teilnehmers in die wirksame Co-Creation von Größerem.
Gemeinsame Schöpfung entsteht!

Art of Hosting

Art of Hosting ist ein hoch-effizienter Weg, die kollektive Weisheit und die Fähigkeit zur Selbstorganisation von Gruppen jeglicher Größe zu nutzen. Zugrunde liegt die Annahme, dass Menschen ihre Energie und ihre Ressourcen für das einsetzen, was für sie am wichtigsten ist – sowohl im beruflichen als auch im privaten Umfeld. Darauf aufbauend verbindet Art of Hosting eine Reihe von kraftvollen Kommunikationsprozessen und lädt die Menschen ein, sich einzubringen und Verantwortung für anstehende Herausforderungen zu übernehmen.

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DNA – Das Neue Arbeiten Smart afternoon am 2.10.2014 in Wien

Rund rd. 400 Teilnehmer + 50 Speaker und Experten werden heuer kommen.

Ich freue mich auf zahlreiche gute Gespräche über Leadership und Feedback-Systeme.

http://dnadasneuearbeiten.wordpress.com/wien/

„Wie Veränderung wertschätzend gelingt?“ das ist mein Thema dort!

http://dnadasneuearbeiten.wordpress.com/harald-preyer/