Buch der Weisheit

„Ihr wahrhafter Anfang ist Verlangen nach Bildung;
Bemühen um Bildung aber ist Liebe.

Liebe aber ist Halten ihrer Gesetze,
Beachten der Gesetze sichert Unvergänglichkeit,

Unvergänglichkeit aber bringt in Gottes Nähe.
So führt das Verlangen nach Weisheit zur Herrschaft hinauf.

Ihr Gewalthaber der Völker, wenn ihr Gefallen an Thronen und Zeptern habt,
dann ehrt die Weisheit, damit ihr ewig herrscht!“
(Weisheit 6,17–21 )


Das Buch der Weisheit ist das jüngste Buch des Alten Testaments.
Es wurde in der jüdischen Diaspora Ägyptens verfasst – in der Sprache der Philosophen, doch im Geist Israels.
Es schließt die Weisheitstradition des Volkes Gottes mit der Suche der Welt nach Wahrheit zusammen.
Seine Worte richten sich an die Mächtigen –
an jene, die herrschen, entscheiden, Verantwortung tragen.

Auch wenn dieses Buch, als letztes des Alten Testaments,
gleichsam schon den Atem Jesu spüren lässt,
ist es doch rund zweitausend Jahre alt.
Für unsere evangelischen Geschwister
ist es erst seit der Einheitsübersetzung von 2016
Teil der gemeinsam verwendeten Lesungen.
Ob die evangelische Kirche damit wohl
auf die erstaunliche Aktualität seiner Mahnung reagiert hat?

Vielleicht ist wahres Herrschen
nicht Befehlen, sondern Dienen.
Nicht Besitzen, sondern Lieben.

Veröffentlicht von

Harald R. Preyer

systemischer Coach | geistlicher Begleiter | christlicher Begräbnisleiter

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