Jona Woche

Am Montag hören wir von Jona, der vor Gott flieht – und doch erfährt: Selbst in der Tiefe des Meeres bleibt Gottes Hand bei uns, um uns neu ans Licht zu führen.

Am Dienstag begegnen wir einer Stadt, die auf das Wort Gottes hört – und entdecken: Wo Umkehr geschieht, verwandelt sich Gericht in Gnade.

Am Mittwoch zeigt uns Gott sein Herz – weiter als unser Zorn, barmherziger als unsere Gerechtigkeit: Er sorgt sich um Menschen und Geschöpfe, selbst um Ninive und den kleinen Rizinus.

Das ganze Buch Jona kann man gemütlich in fünfzehn Minuten lesen.
Den ersten Teil kennen viele noch aus der Kinderbibel – die Geschichte vom Propheten, der vor Gott flieht und von einem großen Fisch gerettet wird.

Die anderen beiden Teile der lectio continua – der fortlaufenden Lesung – sind weniger bekannt. Dabei sprechen sie tief in unsere Zeit hinein:
Sie erzählen von Umkehr, Versöhnung und einem Gott, der Mitleid hat mit allen Menschen und mit seiner ganzen Schöpfung.

Wie gut täte es unserer Welt, wenn auch die Friedensgespräche unserer Tage so gnädig endeten wie dieses kleine Buch – entstanden wohl im 5. oder 4. Jahrhundert vor Christus, als Hoffnungsgeschichte für eine neue Zeit nach dem babylonischen Exil.


Detail am Rande: In der Stadt Rom wurde heute als Lesung der Beginn der Apostelgeschichte statt des dritten Kapitels des Jona Buches verwendet, weil dort der heutige Rosenkranz Tag als das wichtigere Fest gefeiert wird.